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Alt 08.05.2013, 20:06
pelzl pelzl ist offline
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Standard AW: Es war kein Lymphom!!

Prinzipiell gibt es bei Ops qm Mediqstinum die offene und die minimalinvasive Variante, und davon noch verschiedene Subtypen.
Ich hatte eine klassische , offene Op, eine Sternotomie, also eine Durchtrennung des Brustbeins auf voller Laenge, so wie es auch bei den Herz Ops der Fall meist ist. Daneben gibt es noch die mini Sternotomie , bei der das Brustbein nur Zur Hälfte durchtrennt wird.
Bei kleineren Ops und zur Biopsiegewinnung wird aber oftmals nur eine Thoraskopie gemacht, also per Schluessellochtechnik, das nennt sich VATS.
Der beschriebene Ansatz über einen kleinen Quer-Schnitt kurz unterm Halsanstz ist auch eine Moeglochkeit, die aber meines Wissens nach nicht mehr so häufig eingesetzt wird, weil der Zugang da nicht so optimal ist.

Bzgl Ausmass, Risiko und Schmerzen dieser Ops. Der Thoraskopie sagt man deutlich weniger Schmerzen nach als bei der Sternotomie. Dies verursacht schon, gerade in den ersten drei Tagen, starke Schmerzen und Probleme beim Atmen, aber danach werden die Schmerzen oft erstaunlich schnell besser - jedenfalls ist das meine Erfahrung im Vergleich zu multiplen Darm Ops.
Eine Op am Mediastinum wird grundsätzlich erst mal als eine sterile Op per se angesehen, da ja anders als bei Darm Ops in einem keimfreien Milieu operiert wird. insofern sind Komplikationen in diesem Bereich deutlich geringer. Allerdings: wenn es mal zur seltenen Infektion kommt, dann ist es schwerwiegend. Weitere mögliche Komplikationen sind Beschädigungen der Nervenstraenge, die dort laufen, oder transienge Herzrhytmusstoerungen , aber in der Realität ist die Sternotomie eine der komplikationsärmsten Ops ueberhaupt.
Die Dauer der Op richtet sich nach der Ursache der Op und dem Vorgehen, ob offen oder minimalivasiv. Meine Op dauerte ca 3 Stunden.
Die Thoraskopie/VATS ist noch ein relativ neues Verfahren und man sollte hier einen speziell geschulten Chirurgen aufsuchen, die old-fashioned Sternotomie dagegen kann jeder Thorax/Herzchirurg und ist meist ein sehr sicheres Verfahren und garantiert optimalen Zugang zum Op Gebiet und damit vollstaendige Resektion des Tumors etc (was bei der VATS nicht immer gewaehrleistet werden kann)
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