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Alt 24.03.2013, 00:25
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Sello Sello ist offline
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Standard AW: Mama hat Lymphdrüsenkrebs - Chemo abbrechen?

Hallo yingyangsoul,

mir tut es sehr leid und in der Seele weh, so etwas zu lesen. Und auch ich bin davon überzeugt, dass deine Mama wegen Dir so viel Kraft und Mut hat.

Allerdings muss ich auch ein paar Dinge loswerden, die mir im Zuge der Behandlung nicht gefallen.
Tumore sind kein Zuckerschlecken. Und gerade in solchen Krisen, wo die Nerven völlig blank sind, wo Angst jede Minute des Tages beherrscht wie Nero das alte Rom, kann ich eine Station wie du sie beschrieben hast nur als "zu meiden" verurteilen. Es kann nicht angehen, dass man in diesem ganzen Kampf auch noch gegen die Menschen antreten muss, die eigentlich zum besseren Ertragen und Helfen da sein sollten.
Auch die Tatsache, dass auf Onkologischen Stationen, auf denen in der Regel besonders geschultes Personal in Bezug auf Immundefizite (Aplasie) deine Mama regelmäßig sich Infektionen einfängt, lässt mich an der Kompetenz der behandelnden Klinik zweifeln. Ein Port entzündet sich in aller Regel (gut es gibt auch ausnahmen) nur, wenn bei der Nutzung nicht sauber gearbeitet wird! Da MUSS steril gewerkelt werden.
Da auch noch weitere Infektionen eingetreten sind, und diese womöglich ebenfalls auf die Inkompetenz des Personals zurückzuführen sind, rate ich dir und deiner Mama dringend die Klinik zu wechseln.
Es gibt Schwerpunktkliniken, die man für solche Fälle wie du es hier hast zu Rate ziehen sollte. Ich weiß nicht, woher Ihr kommt, aber in dieses Klinik solltet Ihr Euch nicht mehr vollen Vertrauens bewegen.
Verlage von den Ärzten die kompletten Arztbriefe und hole dir damit in einer anderen Klinik eine 2. Meinung ein.

Was generell die Müdigkeit und die Abgeschlagenheit angeht, so ist das in dern meisten Chemotherapien so. Schlafen gibt Kraft, und Kraft braucht Ihr jetzt.
Versuche auch, mit Energievarianten deine Mama zu stärken. Relativ viel Fett und wenig Zucker. Gerade der Zucker ist eine Hauptnahrungsquelle für entartete Zellen.

Die Therapie könnte man generell in einem stationären Aufenthalt in einer guten Klinik auch erzwingen. Die Tatsache, dass ein Zytostatikum auf die Blutbildung einwirkt, habt ihr schon mitbekommen. Es gibt jedoch auch Wachstumsmedikamente, die die Blutbildung ankurbeln. In besonders schwierigen Fällen könnte das stationär durchgeführt werden, um die Zyklenabstände nicht zu lange zu verlängern.
Auch gibt es die Möglichkeit, eine verringerte Konditionierung (also die Wirkstoffe in Ihrer Konzentration herabzusetzen) zu fahren. Frage hier auch weiter nach.
Ein PET-CT kann Aufschluss darüber geben, ob noch vitale Zellen vorhanden sind, oder ob die Behandlung mit einer geringeren Bombe zu Ende geführt werden kann.

Aber jetzt denke ich, habe ich genügend geschrieben.

Steckt den Kopf nicht in den Sand!

Gruß
Dirk
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Parole: NIEMALS AUFGEBEN!

10/2011 Diagnose B-NHL
11/2011 R-CHOP-21
02/2012 Staging: Rückgang um 50%
04/2012 Rezitiv auf Originalgröße
04/2012 Einleitung R-ICE mit anschließender R-BEAM und SZT
05/2012 Umstellung auf R-DHAP nach Größenprogression des Tumor
06/2012 BEAM Hochdosis mit SZT
07/2012 Photonenbestrahlung mit 52 Gy
09/2012 - 12/2012 Watch and Wait mit guten Vorzeichen
01/2013 "KOMPLETTE REMISSION"
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