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Alt 23.03.2013, 22:53
Rosemie Rosemie ist offline
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Standard AW: Mama hat Lymphdrüsenkrebs - Chemo abbrechen?

Hallo Patrick,
es gibt wohl nicht viel Söhne, die sich so rührend um die Mutter kümmern und ich bewundere Dich dafür sehr. Ich bin sogar davon überzeugt, daß Deine Mutter ohne Dich nicht mehr am Leben wäre und sie bereit ist, für Dich zu kämpfen, genauso, wie Du für sie kämpfst.
Ich habe mir das jetzt alles sehr genau durchgelesen, da Deine Mutter ja quasi das gleiche Lymphom hat, das ich auch hatte. Und Du schreibst, daß ihre Prognose gar nicht mal so schlecht war und die Ärzte große Hoffnung haben daß durch die Chemo der Krebs besiegt werden kann.
Wie Du weiter schreibst, hat Deine Mutter zumindest 5 Zyklen hinter sich bringen können. Sollte sie insgesamt 6 Zyklen bekommen?

Daß sie auf Rituximab derart allergisch reagiert hat, ist zwar nicht unbedingt normal, aber es kommt doch immer wieder vor. Ich hatte die 6 Zyklen ambulant in der Tagesklinik der Mainzer Uni-Klinik. Bei der ersten Rituximab-Gabe wurde ich besonders überwacht und als ich ebenfalls allergische Anzeichen zeigte, wurde mir sofort Gegenmittel gespritzt, die nach etwa 10 Minuten anschlugen und Schlimmeres verhinderten. Das war aber zum Glück nur beim ersten Mal, die weiteren 5 Gaben Rituximab vertrug ich ohne Zwischenfälle. Beim zweiten und dritten Mal wurde ich zwar immer gefragt, wie es mir geht, aber es gab gottlob keine Zwischenfälle mehr.

Daß Deine Mutter von den 5 Chemos derart geschwächt, müde und schlapp ist, kann ich gut verstehen. Sie hat ja auch wirklich soviel durchmachen müssen. Und der Körper erholt sich am besten durch Schlaf.
Wie Du schreibst, hat der Ultraschall gezeigt, daß der Krebs zurückgegangen ist. Vielleicht wurde oder wird auch noch ein CT gemacht.

Ich für meine Begriffe würde sagen, es wäre besser, wenn sich Deine Mutter erst wieder einmal zu Hause erholen könnte und durch Krankengynastik und unter Überwachung Eurer Hausärzten wieder etwas zu Kräften kommt. Um danach gemeinsam zu entscheiden, wie es weitergeht. Vielleicht reichen die 5 Zyklen aus, um den Krebs weiter entscheidend zu reduzieren. Wo saß oder sitzen denn die Lyphome? Vielleicht kann man da im Anschluß auch noch bestrahlen. Aber das würde ich mit den Ärzten alles in Ruhe abklären.
Wichtiger fände ich es, daß Deine Mutter jetzt erst mal wieder zu Kräften kommt und ich bin sicher, das kann sie am besten in den eigenen vier Wänden, mit Deiner Unterstützung.
Alles Gute für Deine Mutter, Dich und auch Deine Oma - gut, daß Ihr drei Euch habt, ich hoffe sehr für Euch, noch ganz viele Jahre.

Liebe Grüße
Rosemie
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Diagnose 21.11.2012: aggressives diffus-großzelliges B-NHL Stadium IA
Behandlung: R-Chop 21 - 6. und letzter Zyklus am 18. u. 19.3.13
Vom 27.3. - 17.4. Reha in der Nahetalklinik in Bad Kreuznach
Abschluß-CT am 18.4.13 - Ergebnis: komplette Remission
Juli 2016: weiterhin komplette Remission
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