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Alt 26.02.2013, 09:07
Bellarina Bellarina ist offline
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Standard AW: Sie fehlt mir unbeschreiblich!

Hallo!
Die Zeit vergeht und ich versuche Tag für Tag weiter zu kämpfen. Bald kommt auch der Tag der Entbindung, irgendwie werd ich die Angst nicht los. Vor allem hab ich große Angst vor dem Gefühlschaos, wenn dann unser kleiner Zwerg da ist, und ich realisiere, dass meine liebste Mama ihr Enkelkind nie in den Armen halten kann. Sie hat sich so gefreut auf das Baby, die Bindung war, laut ihr, enorm groß, von Anfang an. Einmal sagte sie zu mir, der kleine Mann wird mir helfen wieder gesund zu werden. Ich hoffte das auch so sehr. Gegen Ende ihres Daseins, merkte ich, dass sie weniger über das Baby im Bauch redetet, wahrscheinlich aus Schmerz, weil sie wusste, dass sie ihn nie im Arm halten kann. Ich wünsche mir von Herzen, dass meine Mama sein Schutzengel sein kann und in dieser Funktion ihm so nah sein kann, wie sonst keiner. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie mich diese Situation schmerzt, ich hab sogar schon daran gedacht, dass wenn ich nicht schwanger geworden wäre, der Krebs nicht wieder gekommen wäre, und Mama nicht gestorben wäre. Ich hoffe jedenfalls, dass meine Mama dort, wo sie jetzt ist, nicht auch so trauert wie ich, dass sie nicht mehr hier bei uns ist, das wäre furchtbar. Ich wünsche ihr, dass es ihr dort gut geht, und zwar nur gut geht.
Noch eine Situation ist ganz schlimm. Meine kleine 3 jährige Tochter erzählt immer wieder, dass sie mit Oma telefoniert hat oder ihr ein Haus baut, in das sie sie dann besuchen kommt. Dann fragt sie mich immer wieder, ob dann die Oma wieder kommt. Sie sagt immer: Oma ist noch bei den Engerln, kommt die Oma dann wieder?
Wenn sie sowas sagt, dann hab ich Tränen in den Augen, weil ich merke, dass meine Tocher, das mit den Engerl und dass Oma nicht mehr kommt, nicht wirklich realisiert. Ich habe Angst, dass meine Tochter denkt, die Oma hat uns einfach in Stich gelassen. Ich sag ihr zwar immer, dass Oma dort bei den Engeln nicht weg kann, sie schaut aber immer zwischen den Wolken und in den Träumen auf uns herunter. Und sie schickt uns ganz viel Liebe, aber ich weiß nicht, was meine Tochter dazu denkt.
Genau das hab ich immer schon gefürchtet, als Mama noch da war. Ich bin da echt überfordert mit kindlicher Tauer.
Dass ich mal sowas durchmachen muss, dachte ich nie. Es war alles so schön und kein Gedanke daran, dass ich mal ohne meine Mama sein muss. Und dann kommt es plötzlich so daher, überfällt dich, und du kannst nur hilflos zusehen. Dann bleibt man alleine zurück und muss sich mit all dem auseinandersetzen, obwohl man lieber die alten Zeiten wieder hätte!
Liebste Mama, ich vermisse dich so sehr, ich liebe dich über alles und in meinem Herzen bist du ganz nah bei mir!
Bellarina
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