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Alt 24.01.2013, 19:29
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Hey Myri,

na, trotz der blöden Krankheit, das Gespräch heute ist doch sehr gut gelaufen! Das scheint ja wirklich ein sehr netter und einfühlsamer Onkologe zu sein, der sich auch Zeit genommen hat. Leider kenne ich das überhaupt nicht so... Es ist nicht selbstverständlich und da hat dein Papa Glück, dass er an einen so menschlichen Onkologen geraten ist! Das ist unheimlich viel wert, denn wenn dein Vater sich dort gut aufgehoben fühlt, trägt es natürlich auch zu einer erfolgreichen Behandlung bei.

Ich finde es auch gut, dass es bereits am Montag los geht! Die Chemo, die dein Vater ja wohl per Infusion erhält (das dauert in der Regel mehrere Stunden), erreicht ja nicht nur den Primärtumor in der Lunge sondern alle Zellen seines Körpers, d.h. man kann hoffen, dass sie auch die Knochenmetatstase und die in den Lymphknoten eindämmt. Deshalb findet dann auch in geraumer Zeit eine Kontrolle statt, um zu sehen, wie diese Wirkstoffe bei deinem Vater anschlagen.

Ja, die andere Infusion bekommt dein Vater zur Stärkung seiner Knochen wegen der Knochenmetas. Das ist wichtig und hat keine negativen Auswirkungen!

Und die Medis gegen die Übelkeit soll dein Papa bestenfalls schon am Wochenende einnehmen. Meinem Vater haben die super geholfen, er hatte überhaupt keine Probleme mit Übelkeit während der Chemo. So konnte er wenigstens auch Nahrung zu sich nehmen. Allerdings hatte er bedingt durch die Chemo einen Ekel vor Fleisch entwickelt und mochte einige Sachen überhaupt nicht mehr essen. Gut ist, wenn dein Vater immer dann isst, wenn er Appetit hat, denn der Sch...tumor verbraucht sehr viel Energie, d.h. er zerrt an deinem Vater und klaut ihm seine Energie. Also muss er über die Nahrung mehr zu sich nehmen. Er darf ruhig mal Sahnequark essen oder einen Schuss Sahne in die Soße, eine Extraportion Butter etc.

Was die Lebenszeit angeht: Myri, mach dich nicht verrückt! Es gibt Menschen, die durchaus noch länger mit der Krankheit gelebt haben und andere, bei denen die Krankheit sozusagen explodiert ist. Wenn sie nicht heilbar ist, dann ist das Wichtigste, dass die Lebensqualität größtmöglich gehalten werden kann. Das bedeutet: keine Schmerzen! Wenn dein Papa sich jetzt gut fühlt, ist das prima!!! Das Wichtigste für dich: genieße die guten Momente, die er hat! Macht euch schöne Tage und eine schöne Zeit, ja? Es gibt diesen Spruch: Nicht dem Leben mehr Tage geben sondern den Tagen mehr Leben... Im Endeffekt wissen wir alle nicht, wie viel Zeit uns bleibt und wichtig ist, was wir aus der Zeit machen, die wir haben, oder?

Also Myri, nun entspanne dich erst mal und versuche, den Kopf ein wenig leer zu bekommen Das wird schon!

Ganz liebe Grüße
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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