Hallo Daniel,
ich habe in der Vergangenheit häufig auf die kostenlosen Patientenveranstaltungen hingewiesen und auch selber besucht. Und gemerkt, dass das Interesse der Patienten / Angesprochenen sehr gering ist und die Besucherzahl nur bei bestimmten Themen ansteigt. Und ansonsten ist die Besucheranzahl sehr mau. Mir tun zum Teil die Dozenten leid, die sich extra die Zeit nehmen, um abseits von allem Trubel die Thematik zu vertiefen und sich den Fragen zu stellen. Und dann kommt kaum einer. So wie ich am Dienstag abend
auch nicht.
Ich war gerade für fünf Tage (inklusiv OP-Tag) im Krankenhaus. Und fand diesen Krankenhausaufenthalt sehr angenehm oder wie Du formulierst: eine ideale Versorgung war mehr als gegeben. Auch wenn der Eingriff mit all seinen Zusatzuntersuchungen mehr als heftig war. Ich denke, eine große Rolle spielt die Liste der Prioritäten der Klinikleitung und deren Umsetzung. Dieses Krankenhaus hat eine hohe Frequentierung und es läuft trotzdem alles rund. Es ist organisiert. Man arbeitet miteinander. Nicht gegeneinander. Es wurde in diesem Krankenhaus alles umgesetzt damit der Patient nicht nur gut informiert in die OP gegangen ist, sondern auch während des Klinikaufenthalts mit allen Infos versorgt wurde, die er benötigt. Morgens ärztliche Visite, zusätzlich mindestens einmal Besuch durch die Ober-/ Fachärzte, die sich die Zeit nahmen Fragen zu beantworten oder auch das Vorgenommene zu erklären. Physiotherapeutin kam genauso wie die Dame aus der krankenhauseigenen Küche. Nahrungsmittelallergien wurden wie selbstverständlich mitberücksichtigt. Der jeweilige Ansprechpartner wusste um die Details des Patienten. Die Akte wurde nicht aus Schönheitsgründen geführt, sondern gelesen. Nee, von daher ich glaube weniger an die immer wieder gerne zitierten Sparmaßnahmen, sondern eher an mangelndes Management. Hart, ich weiß, aber die letzten Tage haben mich sehr nachdenklich gemacht.
Und bei der Suche nach einem niedergelassenen Hautarzt ist mir aufgefallen, dass viele Hautärzte mittlerweile nur noch Privatpatienten nehmen. Und bei fast allen Hautärzten wird das Wort Krebsnachsorge in ihrem Leistungsspektrum meist nicht mal unter ferner liefen ausgewiesen. Weil es schlichtweg nicht gewünscht ist. Man will lieber B...x spritzen, Ekzeme mit irgendwas bestreichen und am liebsten IGEL verkaufen. Aber bitte schön kein Krebs, könnte ja in Arbeit und Verantwortung ausarten.
Wenn ich die Veranstaltungen besuche, die für die Fachärzte sind, dann fällt mir auch immer wieder auf, dass die eigentlichen Nebenwirkungen eher hier im Forum besprochen werden, dort aber nicht oder nur am Rande erwähnt werden. Kein Wunder also warum ein Facharzt die beliebten Worte nutzt "hab ich noch nie gehört, gibt es also nicht", grrrr.
Das ist so die Eisspitze meiner Meinung. Sorry, Du hast da gerade einen sehr wunden Punkt bei mir angesprochen, den ich diesmal nicht in mich reinfresse
.
Bin ja mal gespannt, ob Du außer meiner Meinung noch weitere Einschätzungen zu lesen bekommst
. Ich denke vieles ist einfach eine sehr persönliche Einstellungssache. Wer mosern will findet auch immer einen Grund
in diesem Sinne ...