Thema: Denkfehler?
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Alt 15.08.2012, 20:34
Aquintos Aquintos ist offline
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Standard Mama kommt nicht klar...

Hallo Ihr Lieben

tja, was soll ich sagen.
Jede Mama ist halt einzigartig....oder soll ich sagen eigenartig?

Mama war heute nachmittag mit Ihrer Freundin Kaffee trinken; und hat heute am Telefon mal nicht gejammert.
Sie wartet auf einen Arztbrief wegen der Untersuchung, die sie am Montag hatte. Fakt ist, daß Ihre linke Hüfte verschlissen ist und Schmerzen bereitet....in der Hüfte! Nicht am ganzen Körper. Sie musste jede Menge Fragebögen ausfüllen.

Unter anderem steht Fibromyalgie im Raum (alles tut weh, psychosomatisch).
Bildlich gesprochen wartet sie nun, daß ein Wunder geschieht.

Tabletten: Nee, nimmt schon so viele
Gymnastik: Oh je, Muskelkater....dann tut noch mehr weh
Physiotherapie: Tut auch weh
Gesprächstherapie: Alle bekloppt
Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Vielleicht noch um´s Feuer tanzen; gibt aber heisse Füsse.

Seitdem ich sie gestern gefragt habe, wie sie denn eine Wunderheilung herbeizaubern will ist Funkstille angesagt was Jammern angeht.
Ich habe ihr gesagt, daß sie nicht weiter jammern soll, wenn sie nichts (aber auch gar nichts) annimmt, was vorgeschlagen wird.
*Ironie an:
Sie klammert sich ab morgen früh wieder an den Briefkasten und wartet auf Post vom Dr. Rheuma
*Ironie aus.

Heute war in der Zeitung eine Anzeige einer Hospizbewegung 20 km entfernt. Jeden 3. Sonntag im Momat gibt es ein Trauercafé.
Und da werde ich mal hingehen.
Vielleicht gibt es dort auch andere Betroffene, die solche Aktionen mitmachen bzw. Angehörige haben, die sich so verhalten wie meine Mutter. Ich werde da mal vortasten.
Meiner Mama erzähle ich davon nichts (den Vorschlag hat sie schonmal abgelehnt); erst wenn ich der Meinung bin, daß es dort nett ist und nette Leute da sind werde ich ihr davon berichten und versuchen mit ihr dorthin zu gehen. Vielleicht ergeben sich so auch neue Bekanntschaften.

Das nächste wollte ich eigentlich nicht schreiben. Weil ich etwas Angst habe, mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen:

Diese Hospizbewegung bietet auch eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung an. Das würde mich auch interessieren. Ich war sehr begeistert von dem Umgang mit Totkranken auf der Station, auf der mein Papa lag. Durch den Schock und die Schnelligkeit der Ereignisse war mal auf so viele Dinge nicht gefasst. Und anderen "Überrumpelten" geht es sicher genauso. Wenn ich selber viele Dinge verstehe und erklären könnte...wieso anderen nicht damit helfen?!
Nur so eine Idee.

So, wünsche einen schönen Abend.

LG
Aqui
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Man sieht die Sonne langsam untergehen; und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.

Papa: *31.01.1948 +19.05.2012
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