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Alt 12.08.2012, 17:54
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Ablatio - wie geht ihr mit Fragen dazu um?

Hallo!

Für mich ging die halbe Welt unter, als ich erfuhr, dass meine rechte Brust weg muss. Ich bin von Anfang an recht offen mit meiner Erkrankung umgegangen (hatte schon 2003 Chemo mit Glatze - war eh nicht zu übersehen).
Ich hab auch versucht, das zu verstecken, was mir aber schon nach wenigen Tagen irgendwie unehrlich, seltsam ... ja, ich weiß nicht, wie ichs ausdrücken soll ... falsch vorkam. Seitdem gehe ich ohne dieses Silikonteil, jeder ders wissen will, muss einfach nur hingucken.
Inzwischen gehe ich auch wieder in die Sauna.
Sehr erleichtert, denn erstens muss ich mich nicht erklären und andererseits hab ich nicht dauernd Angst, etwas könnte verrutschen oder so.

Klar, kann das nicht jede Frau, aber ich würde mir wünschen, dass viel mehr Frauen dazu stehen würden, schließlich können wir nichts dafür, haben uns das nicht ausgesucht.

Ich habe letztens hier ein Interview mit einem Behindertensportler gesehen, der meinte, es sei eben sein Körper (Bein amputiert), und den wolle er genauso wenig verstecken wie gesunde Menschen.

Was ich damit sagen will: Egal, wie du dich entscheidest - Aufbau, Epithese oder nix - am leichtesten ist es mit einem offenen Umgang. Sonst wird getuschelt, und das finde ich noch schlimmer. So nette Bekannte wie du sie beschreibst - denen würde ich was freches hinbraten.

Eine Kollegin, die so offensichtlich auf meine Brust schielte, und immer wegguckte wenn ich sie ertappte, hab ich gefragt, ob sie mal die Narbe anschauen möchte ... sie wurde rot, und es war IHR peinlich, nicht mir.

Liebe Grüße und alles Gute

Calypso
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