[Mirilena]

Liebe Grit und liebe Lisa,

als ich euren letzten Eintrag heute im Büro gelesen habe, musste ich weinen. Ich weiß sehr gut, wie sich das jetzt anfühlen muss. Es zerreißt einem das Herz. Ihr sitzt an der Seite eures geliebten Mannes und Papas und wisst, dass ihr euch endgültig verabschieden müsst. Keine Chance mehr, keine Hoffnung... Und ihr leidet mit Jürgen und wünscht euch, dass er seine Reise antreten möge, damit er keine Schmerzen mehr hat. Ich erinnere mich daran, da ich mit meiner Mutter am Bett meines Vaters saß und wir beide völlig verzweifelt waren. Wir sagten Papa, dass er nun gehen dürfe, wenn keine Kraft mehr da sei. Weil wir ihn so liebten, dürfe er jetzt aufhören zu kämpfen. Das tat so weh und dennoch ist es genauso, wie du es beschreibst, liebe Grit. Auch ich war im gleichen Atemzug dankbar, dass ich meinen Vater bis zum Schluss begleitet habe und seine Hand hielt, um ihn dann los zu lassen. Ich wünsche euch, dass Jürgen sanft seine Reise antreten möge. Ihr habt alles getan, alles gesagt und er wird mit dem Wissen gehen, dass er eine wundervolle Frau und eine großartige Tochter verabschiedet. Auch wenn er seinen Körper verlassen muss, so bin ich gewiss, dass ein Teil von ihm bei euch bleibt und er ein Zuhause in euren Herzen und in euren Gedanken findet.

In Gedanken bei euch dreien
Miriam