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Alt 10.06.2004, 02:58
Gast
 
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Standard inoperables Pankreas-Ca.

Hallo Gaby,

ich habe Dich nicht vergessen. (...ich hab’ nur so viel
zu tun, im Moment... sorry! Aber Petra und Lea haben
ja schon tatkräftig geholfen!)

Also, der Reihe nach:

Erstens: Meine Schwiegermutter lebt noch (sogar
sehr gut!) und hatte gestern ihren 60. Geburtstag!)
Also insgesamt 15 Monate nach der Erstdiagnose -
und etwa 20 Monate nach den ersten Beschwerden.

Soll noch einer sagen, die Therapie brächte nichts!

Viele Hausärzte und -arztinnen kenne Pancreas-CA
nämlich nur aus ihrer Studienzeit. Das ist oftmals
sehr lange her. (Und dann meistens nur die ganz
fiesen Fälle, wo gar nix mehr ging!) Deshalb ist die
Aussage: "Ich würd’ nix mehr machen, sondern die
restliche Zeit geniessen!" ... ebenso alt wie überholt.
Denn mittlerweile gibt es einige nebenwirkungs-
arme Zytostatika (Gemzar, Alimta) die durchaus den
Effekt haben, das Leben ohne allzugrosse Einschränk-
ungen noch lebenswert zu machen! (Gemzar frei er-
hältlich seit 2001, Alimta noch in Studien)
Dazu kommen noch die anderen Therapieformen
Hyperthermie, Bestrahlung und alternative Therapien
wie etwa, Mistel, Enzyme, Vitamine und Selen (usw.)

Allerdings ist die Heilung nach wie vor schwierig.
(Oft kann man aber noch eine gute Zeit damit leben.)

Prinzipiell kann man aber die Meinung "nix zu tun"
dann nochmal in Erwägung ziehen, wenn sämtliche
Therapieversuche fehlgeschlagen sind - und nur
noch eine minimale Lebensverlängerung gegenüber
schlimmen Nebenwirkungen stehen würde.

Ich denke aber, das Eure HÄ nur einen Denkanstoss
geben wollte! Mit Sicherheit wird sie Euch eine Über-
weisung nicht vorenthalten! (Ansonsten hat Lea völlig
Recht: Ab zur Ärztekammer! Die machen Hackfleisch
aus ihr!)

Ich würde übrigens sofort nach Heidelberg gehen!
(Alternativ nach Freiburg. Die sind spezialisiert auf
Chemotherapie und ähnliche Verfahren. Oder nach
München (Grosshadern) zur Hyperthermie.)

Der Unterschied zwischen Infiltration und Metasta-
sierung ist übrigens ganz einfach: Wenn der Primär-
tumor wächst und irgendwo gegendrückt (und dann
ein Nachbar-Organ in Mitleidenschaft zieht) spricht
man von Infiltration. Wenn sich aber einzelne Zellen
vom Haupttumor lösen - und über die Blut- und
Lymphgefässe weiterwandern und neue Tochter-
geschwülste ausbilden, ist das eine Metastasierung.
Die ist sehr viel schwieriger zu beherrschen, da man
ja nie weiss, wo diese Zellen noch überall hin gewan-
dert sein können.

Ich würde mal vorschlagen, die Flinte noch nicht
gleich ins Korn zu werfen! Sicherlich ist Eile geboten,
aber ihr müsst nichts überstürzen! Geht mal nach
Heidelberg - und fragt, was die vorschlagen würden.
(Eine zweite Meinung aus Freiburg kann auch nicht
schaden.)

Ich drücke Euch die Daumen, noch ist nicht aller Tage
Abend!

Viele Grüsse,

ole
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