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Alt 19.01.2012, 10:08
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ängel ängel ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Ja, mir helfen eure Gedanken auch.
Früher dachte ich immer, es läge nur an mir, wenn ich mich zusammennehme, wird es schon gehen.
Dann liess ich den Port entfernen, bekam sogar einen Sommerjobb und dann kam das Rezidiv, neue Operationen , nun Ablatio, Port wieder rein und neue Chemo.
Nun erkenne ich dass ich nicht mehr die werde, die ich vorher war.
Habe auch Schmerzen in den Füssen und Händen und alles was ihr auch schreibt, kraftlos, schnell Kopfschmerzen, komme nicht auf Worte, vergesse, was ich gesagt habe, usw.
Nun höre ich auch seit dem ersten Brustkrebs, von allen um mich rum, dass ich nun wieder o.k. sei und alles wieder so wie vorher. Sie verstehen nicht dass ich nicht tanzen kann weil ich Schmerzen in den Füssen haben, dass ich nicht auf Veranstaltungen kann, wo viele Menschen bin, dass ich immer als erster gehe, weil ich mich nicht lange konzentrieren kann. Sie verstehen nicht dass ich Rente haben möchte, weil ich die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt nach einem Jobb nicht bringe. Mein Mann und meine Verwandtschaft verstehen nicht dass ich einen längeren Besuch nicht verkrafte.
Und ich denk immer, ich müsste mich vielleicht mehr zusammennehmen. Und ich habe keine Kraft mehr jedem zu erklären, dass ich nicht mehr das alles kann wie früher und auch anders bin. Dünnhäutiger, wie man so gut beschrieb.
Und da tut es gut, dass ich lese dass es anderen auch so geht. Und dann lese ich es laut meinem Mann vor, vielleicht klickt es dann besser. Danke, dass ihr bereit seid etwas von euch zu erzählen.
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Ängel
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