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Alt 16.01.2012, 19:46
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Ihr Lieben.
Ich wünsche euch alles Glück und einen riesen Haufen Gesundheit für euch und eure Lieben in diesem Jahr.

Ich bin froh, dass diese Tage zu Ende sind... irgendwas gibts immer...
Aber ich will mich nicht beschweren - ich bin wohlauf, meiner Mama gehts prima und mein Schatz ist auch gesund.

Ich weiß nicht... ist es das Alter, dass einem aufzeigt, dass es kein wichtigeres Gut gibt als die Gesundheit? Oder sind es die eigenen Erfahrungen, die Anteilnahme am Schicksal anderer, liebgewonnener Menschen?
Ich weiß es nicht... auf jeden Fall habe ichs erkannt. Und trotzdem erwische ich mich beim Meckern, weils mir oft viel zu gut geht.
Dann lese ich von Frohsinn, für die ein neues Jahr auch neues Bangen bedeutet.
Ich drücke dir und deinem Mann feste die Daumen - halte uns bitte auf dem Laufenden.

Chica - toll, wenn du dir vorstellen kannst, dich in den Dienst der Krebshilfe zu stellen. So ein Jobwechsel ist immer so eine Sache... aber wenn du das von Herzen willst, dann kann darin auch nichts falsch sein bzw. gehst du mit Elan und Sinn an die Sache - das muss doch einfach klappen.
Bewundernswert. Hut ab, meine Süße.
Dein Papa wäre unglaublich stolz auf seine kleine starke Chica

Ich dachte nach Papas Tod daran, im Hospiz ehrenamtlich zu helfen.
Wenn ein Mensch einfach jemanden braucht, der ihm das Gefühl gibt, nicht alleine zu sein... da wäre ich doch perfekt... darf dabei sitzen, mein Buch lesen, mal die Hand halten, Tränken - einfach da sein... dachte ich.
Allerdings riet mir meine Mama davon ab. Sie fand den Gedanken schön, aber ich wäre nicht der richtige Typ Mensch, der diese Belastungen auf sich nehmen kann.
Heeeee... ich bin innerlich ein Kerl wie ein Baum (ein weiblicher Baum). Ich habe das Schlimmste in meinem Leben erlebt, was ich mir vorstellen konnte. Ich habe es gemeistert. Ich bin daran gewachsen.
Wieso soll ich sowas nicht schaffen? Ich kenne die Menschen doch gar nicht?!
Tja, dann dachte ich mehr darüber nach und musste meiner Mama Recht geben. Ich baue binnen kürzester Zeit zu alten oder kranken Menschen eine Beziehung auf. Für mich alleine. Irgendwas finde ich immer an diesen Menschen, dass sie für mich liebenswert macht. Das gründet mein zutiefst empfundenes Mitleid. Ich wäre traurig, ich würde mich in das Schicksal des Menschen hineinsteigern, vielleicht versuchen, in ihm aufzugehen, etwas zu bewegen. Und dann? Dann leide ich mit ihm, sterbe wieder ein kleines Stückchen, wenn der Mensch geht.
Ich weiß ehrlich nicht, ob ich das packen würde. Wohl eher nicht.
Ich merke das ganz deutlich, dass ich bei älteren Menschen alles an ihnen abscanne, nach Ähnlichkeiten suche... die Fingernägel? Die Augenbrauen? Der Kehlkopf? Die Hände? Die Gesichtsform? Die Haarfarbe? Irgendwas finde ich immer, woran sich meine Erinnerungen hochziehen...

Stellt euch mal vor: Samstag bin ich auf die Terrasse meiner Mama gegangen. Da lief eine rote Katze. Meine Mama wollte sie verjagen, ich bin raus und habe sie angelockt und gestreichelt. Sie war so ein wunderschönes Tier (und ich bin kein Katzenfreund). Diese hellgelben Augen, dieses wunderschöne, gepflegte rote Fell, die rosa Nase und die kleine rosa Zunge.
Meine Mama meinte: Warum hast du plötzlich an der so einen Narren gefressen?
Ich sagte: Weil sie rot ist! Und weil der Papa (und ich und meine Geschwister) auch rote Haare hatte. Ich mag seit Papas Krankheit (nicht seit seinem Tod) nur noch ROTE Katzen.
Bekloppt! Meine Mama lachte und schüttelte liebevoll ihren Kopf... "Du bist ein Papa-Kind!"
Ja, das bin ich

Chica, wenn das dein Weg sein soll, dann gehe ihn.
Ich finde es toll. Ich könnte nicht hauptberuflich ausbrechen. Was wäre, wenn... Ich habe meine Sicherheit im Job, meine "Familie" und einige Freunde in der Firma.
Sag Bescheid, wie du dich entscheidest und wie du voran kommst.

Allen anderen schicke ich herzlichste Grüße mit meinen Gedanken an euch.
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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