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Alt 09.01.2012, 20:07
Schmetterling73 Schmetterling73 ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Liebe Gesine,

auch von mir alles Gute für Deine OP.
Ich bekomme in zwei Wochen meinen Brustaufbau vom Bauch.

@remeni: Vielen Dank für Deine Denkanstöße. Die haben mir sehr gut getan.

@suze2: Ich nehme Zometha als Bisphosphonat jedes halbe Jahr. Ich merke keine Nebenwirkung. Die React-Studie kenne ich nicht.

@KimiKater: Ich kann mich so gut hineinverfühlen. Genau das habe ich auch alles durchgemacht, als ich das Arbeiten anfing. Ich wollte etwas soziales oder mit Tieren machen. Dann dachte ich mir, dass ich für ein halbes Jahr nach Australien gehe um besser englisch zu lernen und mein inneres Ich zu finden. Ich wollte auf alle Fälle nicht mehr in den alten Alltag zurück. Für mich war die Büroarbeit auf einmal soooo unbedeutend. Es gibt doch viel mehr sinnvollere Aufgaben als im Büro zu sitzen.....
Ich glaube, wenn meine Mutter nicht Krebs bekommen hätte, mein Vater für 4 Wochen im künstlichen Koma lag und mein Freund mit mir Schluss gemacht hätte, hätte ich einen unbezahlten Urlaub genommen und wäre für 6 Monate abgehauen. Dafür habe ich mich aber in derer Hinsicht geändert, dass ich mir mehr gönne. Vorher habe ich immer auf den Preis geschaut und dachte mir "das brauche ich doch nicht wirklich" oder "Ich kann doch auch eine billigere Variante kaufen". Ich war also sehr geizig mit mir und habe lieber gespart. Jetzt sage ich mir "DAS HABE ICH MIR VERDIENT" und kaufe es einfach. Ich spare fast nichts mehr weg und versuche zumindest in dieser Hinsicht das Leben zu genießen, da ich durch die Erfahrungen vom letzten Jahr auch weiss, es geht noch schlimmer...
Ich kenne leider Deine Lebensumstände nicht, aber ich würde an Deiner Stelle erstmal schauen, wo kann ich wirklich was ändern. Z.B. Haushalt, dass entweder Dein Mann und Kinder mehr machen oder man gönnt sich eine Putzfrau (muss ja nicht jede Woche sein)....

Was mich auch fertig gemacht hat, ist, dass Dich keiner darauf vorbereitet. Ich dachte immer: Augen zu und durch. Danach kannst Du wieder normal weiter leben. Aber dann wartet man die ganze Zeit und das normale Leben beginnt nicht. Klar bin ich auch froh, dass sich was geändert hat wie teilweise die Einstellung zu manchen Sachen. Dich macht auch wirklich keiner darauf aufmerksam, dass man vergeblich wartet. Dann denke ich mir, bin nur ich so? Bin ich zu sensibel? Müsste ich stärker sein?

Nochmal an alle vielen Dank für das Gefühl, dass ich nicht allein bin.

Ganz liebe Grüße an alle Leserinnen
Schmetterling
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