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Alt 01.10.2011, 09:57
Sam68 Sam68 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Hodenkrebs

Zitat:
Zitat von Paulamaus Beitrag anzeigen
Hallo und danke schon mal für die Antworten.
Heute ist die OP 8 Tage her und wir haben immernoch kein Ergebnis.
Ist das normal?

Gestern haben wir im Krankenhaus angerufen, und man sagte uns, daß sie noch nicht alle Befunde haben.
Das macht uns - vor allem mich - ganz verrückt.

Peter wird sich, falls er die Wahl hat auf jeden Fall für die Chemo entscheiden sagt er.


LG kerstin
Morning Kerstin,

also zunächst einmal wünsche ich euch alles Gute und viel Kraft. Ich muß sagen, aus meiner Sicht ist das ganz und gar nicht normal, dass ihr so lange warten müßt. Irgendwie lese ich das aber immer wieder hier im Forum, dass viele Leute lange auf ihre histologischen Befunde oder ihre CT-Ergebnisse warten müssen. Habe dann manchmal den Eindruck, dass manche Leute wohl in Wald- und Wiesenkliniken behandelt wurden oder bei einem Medizinmann waren, ich weiß nicht, aber bei mir war das wie folgt:

Montag Urologe, Befund nach Ultraschall... Hodentumor

Mittwoch OP, Entfernung des Hodens... nachmittags vorläufiger Befund durch meine operierende Urologin... Hodenkrebs, der zweite Hoden unauffällig

Freitag Befund des Pathologen... Seminom

Der Befund wurde dann allerdings nochmals zur Uni-Klinik geschickt um eine Zweitmeinung einzuholen... dieser dauerte in etwa 8 Tage, bestätigte aber nur den ersten Befund.

Also meine Wunde bzw. Hoden und Penis hatten sich weder vor noch nach der OP in Form oder Farbe verändert, das mit dem blauen Penis finde ich schon sehr seltsam, am besten den Urologen fragen. Das mit der Wulst über bzw. unter der OP Narbe hatte ich auch, war zwar ein wenig schmerzhaft, aber im Rahmen des erträglichen. Meine Urologin erläuterte mir das wie folgt:
Durch den Schnitt in der Leiste wird ja nicht nur die Haut und einige darin liegende Nervenbahnen verletzt, sondern auch darunter liegendes Gewebe. An dem Punkt an dem der Hoden abgetrennt wird und unter der Haut muß die Wunde natürlich auch "innerlich" genäht werden, dies passiert mit "selbstauflösendem Faden" und dann wird erst die Haut genäht. Durch die Wundverletzung und die "innerliche" Wundnähung, kann sich dieser Wulst bilden, welcher aber nach 8 bis 10 Tagen deutlich zurückgeht... so war es zumindest bei mir. Nach zehn Tagen wurden die Fäden gezogen und ein paar Tage später war alles wie vorher, ausser der Narbe. Im bereich der Leiste habe ich jetzt ein "Taubheitsgefühl" welches aber auch normal ist, wegen der durchtrennten Nervenbahnen, dieses kann bis zu einem Jahr anhalten, ist aber keinesfalls störend.

Was eine mögliche Chemotherapie angeht, da gebe ich Andree zu 100% Recht, ihr solltet erst einmal den Befund abwarten, bevor ihr euch über mögliche Therapien Gedanken macht. Ich hatte einen ähnlichen Krankheitsverlauf, wie dein Mann, und mich auch für Wait & See entschieden... leider wurde bei mir nach drei Monaten, bei der Nachsorgeuntersuchung, festgestellt, dass der Krebs doch gestreut hatte und ich mußte mich dann halt etwas später der Chemotherapie unterziehen. Würde es aber immer wieder so machen. Du/ihr könnt ja dazu auch mal in meinen Tread schauen, da seht ihr wie es einem ergehen kann--->>>
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=51742

Macht euch nicht verrückt, natürlich ist so eine mögliche Diagnose zunächst einmal niederschmetternd, aber ganz wichtig für euch beide ist jetzt, weiterzumachen als wäre nichts gewesen. Diese Art des Krebses ist, selbst in fortgeschrittenen Stadien, hervorragend heilbar. Verrücktmachen hilft euch auch nicht weiter und bringt nicht wirklich etwas. Und ganz wichtig, wie meine Frau immer so schön sagt, sich nicht von dem Thema beherrschen lassen.

Es ist Wochenende, die Sonne scheint, geht raus und stellt was tolles an, geht essen oder macht euch eine leckere Flasche Wein auf... es kommt eh, wie es kommen soll...

Drücken euch die Daumen

Sam
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