Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 02.09.2011, 20:05
Siegi60 Siegi60 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.02.2010
Ort: Köl-Dünnwald
Beiträge: 119
Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Hallo Otilia,

zu diesem Thema kann ich Dir eigentlich viel erzählen, aber das möchte ich an dieser Stelle nicht. Bei mir ist es ähnlich nur das ich an NZK erkrankt bin, das aber meiner Mutter nicht abgehalten hat, den Krieg zwischen meinen Mann und ihr weiter zu führen.
Nur der Zusammenhalt mit meinem Mann (wir sind jetzt 43 Jahre verheiratet und in dieser ganzen Zeit ist "Krieg") hilft das Ganze zu ertragen.
Nun ist meine Mutter 86 und z.Zt. in de Reha, sie hat sonst keinen außer mir, was das dazu führt, das wiedermal die ganze Last auf meinen Schultern liegt.
Ich kann dich also sehr gut verstehen wie Du Dich fühlst, wenn man zwischen zwei Stühlen sitzt. Auf der einen Seite steht man natürlich zu seinem Mann auf der anderen Seite ist das "schlechte"Gewissen nicht für seine Mutter da zu sein da. Den entscheidenden Schritt einen Schlußstrich zu ziehen schafft man nicht.

Nur eins weiß ich genau, im Notfall und das ist auch bei Dir der Fall, steht mein Mann zu mir und hilft mir. Das macht nur einer, der einen ganz toll lieb hat. Wenn ich über eure Wohngemeinschaft lese und diese Probleme, so muß ich sagen, daß doch Dein Mann Dich ganz toll lieben muss, sonst würde er das nicht mit machen. Mir wurde immer geraten endlich Klartext mit meiner Mutter zu sprechen, jetzt wo ich auch etwas älter geworden bin, habe ich mich getraut. Und siehe da, auf einmal ging es. Also warte nicht so lange wie ich, sondern hau mit der Faust auf den Tisch. Du bist auf keinen Fall für die Krankheit deiner Mutter verantwortlich!! Mach ihr das klar, sie ist selber für sich verantwortlich und wenn einer mit sich ins Klare kommt, dann wird es auch sein Körper ihm danken. Friede ist das beste Heilmittel.

Kopf hoch Du bist nicht alleine. Du hast noch viele schöne Jahre mit Deinem Mann vor (hoffentlich). Geniese diese Zeit. Deine Mutter kann Dir das nicht geben. Lass es Dir nicht wegnehmen.

Es grüßt Dich und Deinen Mann

Siegi
Mit Zitat antworten