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Alt 31.08.2011, 21:51
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Ich möchte mich vorstellen

Hallo Bettina,
alle TKIs, also auch Sutent, wirken gegen das Sichtbare, nicht gegen das Unsichtbare, also auch das Noch-nicht-sichtbare.
Sie wirken auf Metastasen (riesige Zellhaufen) ein, indem sie deren Blutversorgung stören. Einzelne Krebszellen brauchen keine Versorgung über eine eigene Blutbahn, sie bedienen sich bei den Nachbarzellen.

Natürlich kann Dein Vater irgendwo einzelne Krebszellen im Körper haben, aber keiner weiß, wann und ob überhaupt sie zu wachsen beschließen. Vielleicht ist da ja eine, die beschlossen hat, sich in 20 Jahren bemerkbar zu machen.
Wenn jetzt aber so ein TKI daherkommt und möchte dieser Zelle sagen: "ich werde dafür sorgen, daß du keine Blutgefäße bilden kannst", dann wacht sie möglicherweise auf sagt: "na, dir werd ich's zeigen".
D.h. ich meine, man sollte keine schlafenden Hunde wecken.
Ob es so ist, weiß ich nicht, aber ich habe den starken Verdacht.

Außerdem: wie lange will man blind auf etwas schießen, das man nicht sieht?
Wie lange ist dein Vater bereit, Nebenwirkungen zu ertragen, ohne zu wissen, ob es nötig ist?

Kurz: Prophylaxe mit TKIs ist nicht möglich, aber im doppelten Sinne teuer.

Durch die TKIs wird ja eine Art palliativer Dauerzustand erreicht.
Es heißt ja auch: einmal TKI, immer TKI, auch wenn man keine Metastasen mehr sieht.
Das bedeutet ja, daß die Krebszellen nicht durch das TKI absterben.
Schön wäre es, wenn der Körper in der Lage wäre, diese Restbestände der Metastasen selbst zu erledigen.
Da kann man nur jedem Betroffenen ein starkes Immunsystem wünschen, mit genügend Lymphozyten und Interleukin 3 (oder -1 oder -2?).
. . . und eine krebsunfreundliche Ernährung, wie sie unsere "Alten" noch kannten.
LG
Rudolf
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