Thema: glaubensfrage
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Alt 27.07.2011, 19:07
silba01 silba01 ist offline
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Standard AW: glaubensfrage

Liebe Annika,

schon längst wollte ich Dir auf Deine Fragen vom Anfang antworten. Meine Zeit hat es leider nicht erlaubt.
Ich hoffe, Du liest das hier und machst es nicht so wie ich zu Beginn der Erkrankung meines Vaters. Damals war ich hier im Forum und ich konnte die Dinge, die ich lesen musste, kaum ertragen. Damals habe ich mir selbst verboten, den Krebskompass aufzurufen. Erst 1 Monat vor seinem Tod konnte ich hierher wieder zurückkomemn und regelmäßig hier lesen und auch ab und an schreiben.

Also:
Wo unsere Lieben sind, um die wir trauern, diese Frage kann dir keiner beantworten. Ich für meinen Teil denke, dass wir von irgendwoher kommen und auch irgendwohin gehen werden. Wie, in welcher Form, ob als Energie, als Licht oder . . . ???
Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen.
Die Seele, das was einen Menschen einzigartig macht, hat etwas "Göttliches"; diese Form von Energie kann nicht verschwinden. Ich denke, sie ist überall.

Wenn das Leben hier das Einzige wäre, dann wäre das für mich schrecklich. Wozu dann das alles? Ich hoffe und denke, dass man sich irgendwann, irgendwie und irgendwo wiedersieht.
Meine liebe Oma (vor 16 Jahren gestorben) hatte 6 Wochen vor ihrem Tod einen Traum: Ihr Mann, der im Krieg gefallen war, sagte zu ihr, dass es Zeit sei, nach Hause zu kommen.

Deine Tochter geht vermutlich sehr unbefangen mit dem Tod der Omi um, oder?
Ich frage mich oft, ob die Kinder, die noch nicht so lange auf der Welt sind, die ja von "irgendwoher" gekommen sind, nicht im Unterbewusstsein spüren, dass es da wo die Oma ist, gut ist.

Ich persönlich empfinde die Auseinandersetzung mit dem Sterben, dem Tod und was danach kommt, als eine Herausforderung. Man ist gezwungen, sich mit dem Geschehenen nochmals auseinanderzusetzen (siehe Moni/MoSchu), man muss die Hoffnungslosigkeit und die Endgültigkeit aushalten und sich ihr stellen.
Aber auch die Ungewissheit, wo unsere Lieben sind.
Deine Fragen sind also vollkommen berechtigt.

Und - jede Form von Trauer ist gut so wie sie ist. In solch einem Fall über richtig oder falsch, über gut oder schlecht zu urteilen, ist unfair.

Allen, die hier mitlesen (sie sind ja nicht grundlos hier) wünsche ich viele schöne Erinnerungen an die lieben Menschen, um die sie trauern.

Dir, liebe Annika, schicke ich eine Umarmung in Gedanken.
LG
Anke
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