Liebe Bärli,
ich bin zwar im BK-Forum, aber ich denke, während der Chemo sind die Probleme nicht so viel anders. Ich war auch unendlich schlapp und wollte eigentlich nur im Bett liegen, wobei mir schon klar war, dass das die falsche Taktik ist.
Also spannte ich meine Freunde ein, aber so, dass niemand überfordert wurde. Mit einer jungen Mutter verabredete ich mich regelmäßig zu Spaziergängen, da sie ja eh den Kinderwagen jeden Tag langsam um den Block schieben musste. War genau mein Tempo
Andere traf ich nach der Arbeit auf einen kurzen Imbiss, nix großes. Wieder andere waren meine Telefonpartner, die mich am "normalen" Leben teilhaben ließen, denn schließlich ging deren Leben ja weiter und das half mir, mich nicht so sehr in einer Parallelwelt zu fühlen.
Mein Mann war auch für die alltäglichen Dinge zuständig. Eine Bezugsperson alleine kann meiner Meinung nach nicht alles leisten. Je mehr man verteilt, desto besser.
Natürlich hatte ich dann oft keine Lust bzw. war zu schlapp. Aber da sich meine Freunde für mich Zeit frei geschaufelt hatten, wollte ich sie nicht hängen lassen und raffte mich auf. Danach war ich jedesmal sehr zufrieden mit mir und fühlte mich besser.
Und der Spruch "Kopf hoch" half auch, so blöd es sich anhört. Mit erhobenen Kopf ändert sich auch das Körpergefühl
Also nur Mut, das schaffst Du!
Alles Gute!