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Alt 19.06.2011, 19:10
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Mama hat Bronchialkarzinom und Knochenmetas...was erwartet mich?

Liebe Laura,
ich kann jedes deiner Worte verstehen und nachvollziehen.
Ich war damals (16J.) mit allem total überfordert. Wir alle waren das. Es kam so plötzlich und mit voller Wucht.

Die Chemozeit war bei meiner Mama hart, sie hatte alle Nebenwirkungen die es gibt, andere hatten gar keine. Die Chemo wird sicher kein Zuckerschlecken, aber trotzdem reagiert jeder anders.

Ich kenne mich mit Bronchialkarzinomen aber auch überhaupt nicht aus, bin zwar Krankenschwester aber den Befund kann ich Dir nicht erläutern. Du kannst aber auch im Lungenkrebsforum schreiben - dort wirst du ev tl ein paar Antworten bekommen. Aber Prognosen wird dir dort auch keiner geben können und wollen. Es ist schwer zu akzeptieren. Ich wollte das damals auch wissen..aber (zum Glück) konnte und wollte mir das niemand beantworten. Es ändert an dem momentanen Zustand ja doch nichts. Ich (und auch Mama) mussten lernen jeden Tag zu leben, zu achten und zu geniessen. Das ist am Anfang sehr sehr schwer. Auch heute noch manchmal...
Einmal hat ein Arzt zu meiner Mutter gesagt das ihr Tumor sehr aggressiv ist und er leider auch schon sehr gross war (8cm!) und das es nicht gut aussieht. Das ist jetzt 7 Jahre her.

Meine Mama ist meine beste Freundin, mein Fels in der Brandung...ich weiss nicht, was ich ohne sie tun soll. Wie ich das schaffen soll. Wir versuchen alle positiv zu denken und Mama hat jetzt , trotz Rückschläge schon soviel geschafft.

Der Krebs verändert dich, dein Leben.

Am Mittwoch steht wieder eine Mammo an...momentan beherrscht mich mal wieder die Angst.
Irgendwann wird es ein wenig besser, du lernst damit zu leben. Es bleibt einem nichts anderes übrig.

Sei für deine Mama da. Viel mehr können wir als Angehörige nicht tun. Und oft ist das schon viel! Und unterstütze sie so gut du kannst. Sag ihr, dass sie auch mal schwach sein darf. Meine Mama wollte damals vor mir auch immer die STarke spielen und ist innerlich zerbrochen. Wir haben dann viel zusammen geweint - das hat geholfen!

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und für deine Mama allesallesalles Gute!

Und schreib, wenn du kannst, mir hat das damals sehr geholfen, hier zu schreiben!

Liebe Grüße
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