[LarGand]

Liebe Claudia,

meine Frau mit der ich 24 Jahre sehr glücklich zusammen lebte ist ebenfalls am 16.06.2011 um 9:12 Uhr verstorben. Diese hatte Adenokarzinome in der Pankreascauda und viele Lebermetastasen. Mein Schatz musste im Januar 2011 wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Hier wurden zuerst die Lebermetastasen und dann die Karzinome in der BSD entdeckt. Eine Leberpunktion brachte endgültige Gewissheit.

Trotz der Hoffnungslosigkeit wollte diese eine Chemotherapie mit Gemzar beginnen, was dann ab Februar auch geschah. Später wurde zeitweise
Tarceva eingesetzt, was Ihr das ganze Gesicht verbrannt (kann ich nicht anderst ausdrücken) hat. Bis zum Schluss blieben Narben der Pickel zurück.

Zwischen dem 25.03. und 21.05.11 ging es ihr den Umständen entsprechend gut. Wir konnten noch ein paar Ausflüge machen. Danach bildete sich Wasser im Bauch. Dieser wurde immer dicker und dicker. Ab 30.05.11 wurden in drei Schritten insgesamt 9,5 Liter Wasser ablaufen gelassen.

Ab diesem Zeitpunkt ging es ihr ganz schlecht.

Ab 07.06.11 hat sich ihr Zustand jeden Tag drastisch verschlechtert.

In der Nacht vom 13/14.06.11 begann "wie im freien Fall" der Anfang vom Ende. Eins nach dem anderen viel aus. Das war grausam mitanzusehen. Die Hilflosigkeit ist hier das Brutalste. Der Arzt meinte "sie müssen jetzt dem Lauf der Natur zuschauen, denn unsere Mittel sind erschöpft".

Meine grosse Liebe kämpfte, weil Pfingstsamstags sagte Sie noch zu mir "ich weiss das ich sterben muss aber jetzt doch noch nicht". Im Endeffekt war der 16.06.11 dann eine Erlösung für sie. Trotz meiner grossen Trauer war ich erleichtert, weil ich ihre Qualen nicht mehr mitansehen konnte.

Ich selbst bin am Boden zerstört und Falle immer mehr in ein Loch.
Alles ging viel zu schnell. Ich wollte ihr noch soviel sagen.

In ganz ganz tiefer Trauer fühle ich mit Dir.