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Alt 11.06.2011, 18:13
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Cee Cee ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs - ich hab solche Angst

Liebes Schwesterche,

was Du durchmachst, ist völlig normal - nach so einer Diagnose entsteht erstmal Panik und totale Überforderung.

Ich kann meinen Vorschreiberinnen nur wenig hinzufügen, aber vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass ich 2008 aufgrund der Diagnose FIGO 1B2 (und 2 befallener Lymphknoten von 62 entnommenen) ebenfalls eine Total-OP hatte - alles im Alter von 41 Jahren...(Wertheim OP).

Was ich allerdings zum Satz von Tante Emma "Du musst Dich um Dich selbst kümmern" hinzufügen möchte: das ist schon ganz schön schwierig, wenn man grad von einem "D-Zug überrollt" wurde Aber Du machst es genau richtig, lies' Dich schlau und stelle dann alle Fragen, die sich aus Deinen Recherchen ergeben, Deinen Ärzten.

Zum Thema OP: Weisst Du, ich verstehe, dass Du gerne dort operiert werden möchtest, wo Du Dich bereits einmal vorher sehr gut betreut und aufgehoben gefühlt hast. Allerdings ist diese OP kein Spaziergang und wird heutzutage glücklicherweise aufgrund der guten Vorsorgeuntersuchungen nicht mehr sehr häufig durchgeführt Mit nicht sehr häufig meine ich: Die meisten Krankenhäuser mit einer Gyn-Abteilung führen diese OP vielleicht 1-2 Mal jährlich durch, wenn überhaupt. Das ist nicht wirklich häufig und verursacht bei den dann operierenden Ärzten sicher kein routiniertes Vorgehen Anders sieht es meist bei Unikliniken aus.

Das wichtigste bei dieser OP, egal ob Wertheim, TMMR, ob mit oder ohne Bauchschnitt, ist, dass der Chirurg ein hervorragender HANDWERKER ist. Was ich damit meine ist nicht, dass er in der Lage sein sollte, Dich für immer kerngesund zu machen. Er muss aufgrund seines handwerklichen Geschickes in der Lage sein, Deine langfristigen Beschwerden, die so eine OP auslösen kann so gering wie möglich zu halten und sämtliche Funktionen wie die der Blase und des Darms etc. so gut wie es geht zu erhalten, um Dir danach die grösstmögliche Lebensqualität zu bescheren.

Und dafür solltest Du ggf. noch weitere Meinungen einholen, denn verschiedene Krankenhäuser würden sich um so eine OP reissen, da sie nen Haufen Kohle in die Kasse bringt. Durchführen kann sie wahrscheinlich jeder Chirurg der Gynäkologie - aber was, wenn Du danach dauerhaft inkontinent oder Windelträgerin bist, weil der Darm nicht hält, die Blase verletzt wurde? Diese Schäden werden von weniger erfahrenden Operateuren billigend in Kauf genommen, denn in allen Waschzetteln, die Du unterschreibst, stehen diese Komplikationen als möglich drin - d.h. wenn etwas passiert, wirst Du nicht klagen können...Und das Krankenhaus ist fein raus

Der Erfolg dieser OP setzt wirklich jahrelange Erfahrung und vielfältige Operationen voraus. Wende Dich per Mail gerne mal an eine Klinik, auf die Du unweigerlich stösst, wenn Du "TMMR Leipzig" googelst. Dort reagieren sie im allgemeinen sehr schnell. Und wenn Du gerne in Norddeutschland von einem erfahrenden Chirurgen operiert werden möchtest, schreib mir ne PN, dann kann ich Dir näheres mitteilen.

Alles Gute weiterhin für Dich und Kopf hoch, auch wenn der Hals schmutzig ist. Du schaffst das genauso, wie die anderen Frauen hier!!!
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Liebe Grüße

Cee


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