[Ilmarinen]

Hi Jac,

mein Start war sehr ähnlich (längere Zeit Beschwerden, Krankenhaus, Morphine, erste Befunde ohne Ergebnis, Verdacht auf Sarkom etc., große Metastase im Retroperitoneum / hinterer Bauchraum). Heute springe ich gesund wieder rum.

Wie Andi schon schrieb, am besten postest Du hier den Befund Deines Mannes aus dem Arztbericht (z. B. welches Stadium etc.) und das Ergebnis der Histologie, sobald es vorliegt. Dann können wir hier besser sehen, wer einen ähnlichen Typus hatte.
Die Chemo macht man immer als erstes, damit man die Metastase am Wachstum hindert und meist verkleinert. Dann ist es später leichter zu operieren, wenn sie nicht ganz zurückgeht. Und für den Fall, dass noch etwas mehr in den Zellen rumschwirrt, wird es auch gleich mit platt gemacht.
Wahrscheinlich werden jetzt auch noch ein CT (Computertomografie) des Oberkörpers und eine Knochenszintigrafie gemacht, damit man weitere Metastasen ausschließen kann. Die Wartezeit ist dabei immer anstrengend, muss aber bei vorhandenen Metastasen einfach gemacht werden. Bei mir wurden dabei in der Lunge noch Metas gefunden, die sind jedoch in der Chemo abgestorben und haben sich mittlerweile fast vollständig aufgelöst.

In den nächsten Tagen kann es wertvoll sein, wenn Du ihm gerade auch bei Arztgesprächen zur Seite stehst, vier Ohren verstehen meist mehr als zwei (wenn er das möchte). Ich war jedenfalls sehr verwirrt und habe vieles erst beim Nachgespräch mit meiner Frau verstanden. Ansonsten nicht zuviel über die Zukunft nachdenken, immer gerade die aktuellen Dinge verbessern (Kleidung fürs Kkh, Essen, Unterhaltung, arztberichte sammeln, Lieblingskissen etc.) Und such Dir einen Gesprächspartner Deines Vertrauens für Deine Sorgen als Partnerin.

In Google findest Du den "Blauen Ratgeber Hodenkrebs" der deutschen Krebsgesellschaft, da wird die Krankheit sehr verständlich erklärt. Wahrscheinlich gibt es ihn aber auch in der Klinik...

Euch beiden alles Gute für die nächsten Tage!

Gruß
Ilmarinen