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Alt 11.05.2011, 21:14
graupelchen graupelchen ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Hallo liebe Frauen!!

Es ist ja soooo viel Zeit vergangen seit meinem letzten Eintrag...dennoch möchte ich mich melden um zu berichten wie es bei meiner Mutter weiter verlaufen ist:

Ich sehe mein letzter Eintrag war vom Mai 2008....nun ja, im Juli 2008 ist Mama dann erneut erkrankt (zum zweiten Mal Brustkrebs, Ersterkrankung war 2006). OP, Chemo, Bestrahlung, das volle Programm. Tumor war wieder groß und es waren auch wieder einige Lymphknoten befallen. Gott sei Dank keine Metastasen! Im Vergleich zur ersten Erkrankung ging diese relativ "harmlos" vorüber irgendwie. Mama hat´s "relativ" locker genommen, ist in regelmäßigen Abstand zur Klinik gefahren um sich die Chemo abzuholen. Die Nebenwirkungen hielten sich total in Grenzen. Sie hat alle Haare behalten und ist nebenher arbeiten gegangen (natürlich hatten wir dann Angst, dass die Chemo nicht wirkt).
Im Januar 2009 war die Behandlung dann zu Ende und Mama ist wieder zur Reha gefahren.

Ja, und seit dem ist NICHTS!! Unglaublich! Gestern war erst wieder eine Untersuchung der Tumormarker...keine Auffälligkeiten. Das ist wirklich toll! Sie ist quasi jetzt 2 volle Jahre ohne Behandlung!!

Anfang des Jahres waren wir zusammen für 2 1/2 Wochen in Costa Rica. Wer hätte 2006 gedacht (mit der niederschmetternden Diagnose), dass das jemals noch möglich ist. Auch wandern in den Bergen (wir wohnen in Alpennähe) ist überhaupt kein Problem!

Ich fasse nochmal kurz zusammen:

2006 Ersterkrankung Brustkrebs: Tumor sehr groß, Lymphknoten befallen, Chemo vor OP. Chemo hatte keine Wirkung.
2008: Zweiterkrankung: Brustkrebs. Tumor ca 2 cm; Lymphknoten befallen. Chemo nach OP. Chemo wenig Nebenwirkungen.

Seitdem: keine Auffälligkeiten! Sie ist fit und kann wieder alles machen! Mit der Angst kommt Mama auch besser klar. Sie sagt jetzt immer, dass ein erneuter Tumor an der Brust "ok" für sie wäre, weil Chemo und OP im Prinzip erträglich sind. Nur vor Metastasen hat sie natürlich große Angst....

Als ich den Thread begonnen hab, war ich 22 und hatte große große Angst meine Mama zu verlieren. Wenn ich (sehr selten) mit jemanden über diese Zeit spreche, kommen mir noch heute die Tränen. Jetzt bin ich 27, Mama ist immer noch da, erfreut sich momentan bester Gesundheit und ich hab aus der Krankheit gelernt:
Immer im Hier und Jetzt leben und sich über jeden Tag freuen. Zukunft ist Zukunft und es weiß eh keiner wie die aussieht.

Ganz liebe Grüße,
besonders an alle vom Thread "Jetzt Metas - was mach ich nur???" - die Mädls dort haben mir immer sehr geholfen (hauptsächlich durch´s stille Mitlesen)!

Gabi

Geändert von graupelchen (11.05.2011 um 21:16 Uhr)
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