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Alt 07.04.2011, 18:14
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Machs gut Mama...

Liebes Zetchen,

es ist viel, was da auf dich einstürmt. Zuviel. Deine Wut kann ich nur zu gut verstehen. Ich weiss, wie schwer es ist, sich plötzlich alleine zurecht finden zu müssen. Nun sollst du auch noch von Null auf Hundert für einen 2-Personen-Haushalt sorgen. Mit 19 Jahren fast ein Unding.

Wie sollst du dich da alleine rein finden? Eben. Das "alleine" ist es. Wie wär es, wenn du das deinem Vater mal klar machen würdest? Vernünftig reden. Ich finde nämlich, nicht nur du warst abhängig von deiner Mutter. Dein Vater anscheinend auch. Tut mir leid, zu sagen, dass das ein Fehler war. Ich weiss nicht, inwieweit ihr euch den Haushalt aufteilt, doch das muss sein. Beide müsst ihr euren Teil dazu beitragen. Anders geht es nicht.

Es ist nur zu verständlich, dass eure Nerven zeitweise blank liegen. Zu gross ist der Verlust, den ihr erlitten habt. Ihr habt euch eure Situation nicht ausgesucht. Rauft euch zusammen im gegenseitigen Verständniss. Sprecht über die Probleme dir ihr habt. Vernünftig. Als erwachsene Menschen. Aufeinander zugehen, nicht nur in der Trauer, auch im Leben. Diese Haushaltsprobleme haben absolut nichts mit eurer Trauer zu tun. Das ist ein gänzlich anderes paar Schuhe. Euer Verlust ist zwar die Ursache für das Dilemma, doch es gibt keinen Grund, sich deswegen zu fetzen. Fehler macht und darf jeder machen. Ihr lernt daraus.

Zitat:
Zitat von Elisabethh.1900 Beitrag anzeigen
Hast Du noch andere Angehörige, Oma oder Tante oder auch die Mütter von Freundinnen, wo Du Dir beim Kochen ein bißchen was abschauen kannst?
Die Idee von Elisabeth find ich auch sehr gut. Lernen kann man immer und alles mögliche. Danach wirst du deine eigenen Ideen entwickeln und du wirst sehen: das klappt! Du wirst deinen Rythmus finden. Dein Vater wird das akzeptieren müssen. Du bist nicht deine Mama. Meine Töchter haben sich viel von ihrer Mama abgeschaut, doch sie führen ihren Haushalt heute so, wie sie es wollen. Und das ist gut und richtig. Auch dann, wenn ich manches anders sehe. Basta! Vielleicht hat dein Vater ja in manchen Dingen garnicht so unrecht? Kann sein. Ich kann das nicht beurteilen. Doch der Ton macht die Musik. Verständniss, gegenseitige Rücksichtnahme, mal ein Auge zudrücken ohne die eigene Person zu verneinen. Jeder von euch Beiden hat sein Recht auf ein eigenes Leben.

Du auf deins und dein Vater auf seins. In ein paar Jahren vielleicht wird er ganz auf sich alleine gestellt sein. Dann kann jeder von euch tun und lassen, was ein jeder will. Bis dahin muss jeder seine Ansprüche ein klein wenig abspecken. Verdammt schwer, ich weiss.

Ihr werdet euren Weg ganz sicher finden.


Alles Liebe

Helmut
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