[tinchen71]

.....und wieder denke ich in diesen Tagen ganz besonders an unsere letzten gemeinsamen Tage und Stunden....es ging dir so schlecht zu Hause.
Du hast dich so oft übergeben, hattest Durchfall, hast nichts mehr gegessen, warst so schwach und hattest so wenig Luft zum Atmen.
Du warst so nervös und gereizt...
Wußtest du, das der Abschied naht ? Warst du wütend ? Wahrscheinlich.

Ich hatte gerade mein neues Auto bekommen, du hattest dich noch um alles gekümmert, ich wollte dich in Krankenhaus fahren !
Nein! Das wolltest du nicht, auf keinen Fall !
So mußte ich Sonntags die Feuerwehr rufen um dich ins Krankenhaus bei uns im Ort zu bringen. Zur Uni nach Essen zu fahren, das wäre zuviel für Dich gewesen. Voller Angst habe ich Dich begleitet, zu dem Zeitpunkt aber noch nicht ahnend, das du dein Haus nicht mehr wiedersehen würdest.
Zwischendurch keimte auch immer wieder Hoffnung auf, es wurde punktiert damit du besser Luft bekommst, du warst sogar mit mir und auch anderen Besuchern zu Fuß in der Cafeteria. Du hattest auf einmal keine Schmerzen mehr, ganz ohne Medikamente ! Aus heutiger Sicht alles Vorboten....
Damals hab ich noch an das Wunder geglaubt, nicht das Wunder der vollständigen Heilung, aber zumindest das Wunder das du noch eine längere Zeit bei mir bleiben würdest. Es sollte nicht sein, eine Woche später geschah es du verlorst deinen schwersten Kampf.

In liebevoller Erinnerung,
dein Tinchen.