[Marion01]

Willi geht es nun deutlich besser, ich hoffe, er kann zum Ende der Woche heim.
Gestern hatte ich außerdem noch ein Aha- Erlebnis, was Ahnungslosigkeit in Verbindung mit Taktlosigkeit seitens mancher Ärzte betrifft. In diesem Fall unser Onkologe.
Das Krankenhaus hatte sich mit ihm in Verbindung gesetzt, um mehr über meinen Mann zu erfahren, was ich ihnen hoch anrechne. Es gibt dort nur eine Innere und eine Chirurgie, keine Onko - oder Urologie.
Plötzlich kam der Arzt ins Zimmer gestürmt und hielt mir den Telefonhörer hin, unser Onkologe wollte mich sprechen.
Dieser erklärte mir, daß Sutent sofort abgesetzt werden müßte, weil die Thrombozyten bei meinem Mann völlig im Keller wären, es bestünde Verblutungsgefahr. Außerdem käme die Gelbfärbung sicher nicht vom Sutent, sondern von der Leber ( Billirubin auch erhöht).
Ich sage ok, ich kläre das mit München ab. Solche Entscheidungen lassen wir nur noch dort fällen.
Dann ging's los: Ob ich denn genau Bescheid wüsste über die Schwere der Erkrankung meines Mannes, er könne ja verstehen, daß wir uns weiß Gott was von dem Besuch in München erhoffen, aber.......blablabla
Kurz gesagt, in diesem Gespräch wurde mir klar, daß dieser Arzt meinen Mann schon abgeschrieben hat. Wenn ich nicht mittlerweile so gut informiert wäre, hätte mich das ganz sicher völlig runtergezogen.
Aber juckt's mich? Nein.
Jedenfalls startete ich nach dem Telefongespräch sofort einen Marathon durch das (Gott sei Dank kleine) Krankenhaus. Mailen, Telefonieren, Faxen mit Birdie und Frau Kartsonas im Wechsel, mit dem Ergebnis, daß Dr. Staehler innerhalb kürzester Zeit die Blutwerte meines Mannes der ganzen vergangenen Woche in den Händen hielt und mich nach ca. einer halben Stunde anrief. Ist das nicht toll?
Danke Birdie!
Das Ergebnis lautet, daß Sutent tatsächlich nun nach 3 Wochen abgesetzt wird, das muß bei sehr wenig Thrombozyten wohl so sein. Aber lediglich in Form einer vorgezogenen, zweiwöchigen Pause. Die Zykluspause wird einfach vorgezogen, das wäre nicht schlimm, und danach sollen wir auch trotz aller Unpässlichkeiten mit 50 mg weitermachen.
Unseren Onkologen werden wir wohl in den Wind schießen, nur für alle 4 Wochen Zometa zu bekommen, können wir auch woanders hin.
Ich muß vielleicht nochmal betonen, daß mein Mann ja "nur " Knochenmetastasen hat, nix im Kopf, der Lunge, der Leber o.ä. Zumindest nach dem letzten CT, MRT Mitte Dezember.
Umso unverständlicher ist das Verhalten dieses Arztes.

Gruß Marion