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Alt 18.01.2011, 08:44
Hüpfer Hüpfer ist offline
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Standard AW: Leberkrebs durch Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Hallo, Ulphin/e,

vielen Dank für die nette Antwort !

Dien Wünsche meines Schwiegervaters werden respektiert. Das ist das Geringste was man einem Kranken "antun" kann.
Gegen den Juckreiz bekommt er Fenistil-Tabletten, die scheinen gut zu wirken. Die Schmerzmittel dosiert meine Schwiegermutter nach Gefühl in Absprache mit ihrem Mann.
Ob er Ängste hat, kann ich nicht genau sagen, ich vermute schon. Kann man auch gegen diese medikamentös was angehen ? Psychopharmaka wahrscheinlich, oder ? Ich werde es mal bei der Schwiegermutter ansprechen.
Wir "Kinder" sind nicht wirklich überfordert. Uns trennen ca. 200km, und betrachten das Ganze aus der Entfernung. Entscheidungen treffen die beiden Senioren und lassen sich nicht reinreden. Wobei wir schon gerne helfen würden, das gab aber schon mal ziemlichen Ärger. Also halten wir uns zurück. Einen Pflegedienst, der wäre schon eine Erleichterung, wurde abgelehnt. Nur keine Fremden in der Bude haben. Meiner Meinung nach braucht auch ein Pflegender mal Abstand um Kraft schöpfen zu können. Ein Spaziergang an der frischen Luft wäre nicht schlecht ist aber fast nicht machbar, da meine Schwiegermutter Angst hat ihrem Mann könne während ihrer Abwesenheit etwas zustoßen. Der Hausarzt kommt nicht ins Haus, die Oma muss ihren nicht mehr gehfäigen Mann mit einem Rollstuhl über Rampen zum Arzt karren. Sie selbst ist auch nicht die Gesündeste. Was für ein Zustan ! Ich hätte den Arzt sofort gewechselt. Anscheinend haben die Beiden aber Angst an einen Mediziner zu geraten, der nur noch mehr Übel anrichtet. Erfahrung haben sie in dieser Hinsicht schon genügend gemacht.

Unsere 8-jährige Tochter hat vor kurzem bitter geweint, als sie erfahren hat, daß ihr geliebter Opa bald sterben wird. Das er schon seit langem mit dem geerbten Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AAT) kämpft, er hat den Genotyp PI-ZZ, hat sie deutlich mitbekommen. Immer wenn die Kleine Erkältungen hatte durfte sie ihren Opa nicht besuchen. Jeder Infekt zerstört bei den AATs weitere Lungenbläschen. Seine Hustenanfälle kann man auch nicht überhören.

Die Erklärung, daß der Tod, sein Lebenswille ist nun auch vorbei, eine Erlösung für ihn ist, klingt sehr hart, entspricht aber den Tatsachen.

Gestern habe ich lange über das Treffen unserer Tochter mit ihrem Opa nachgedacht. Der Grund warum seine Haut und Augen nun gelblich sind, haben wir ihr erklärt. Jetzt muss sie das Ganze noch verdauen. Das wird ne Weile dauern. Wir helfen ihr dabei....

Herzliche Grüße

Hüpfer ine
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