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Alt 17.01.2011, 20:44
ulphin ulphin ist offline
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Standard AW: Leberkrebs durch Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Liebe/r Hüpfer,

es tut mir so leid, dass Dein Schwiegervater von dieser elenden Krankheit betroffen ist; meine Mami verstarb vor ca. 5 Monaten an einem in die Leber metastasierten Aderhautmelanom (Hautkrebs im Auge), daher kann ich mir ungefähr vorstellen, in welchem Zustand Dein Schwiegervater sich befindet. Leider leider hört sich das nicht wirklich gut an. Versteh mich da bitte nicht falsch, auch ich meine, dass der alte Satz „die Hoffnung stirbt zuletzt“ immer seine Richtigkeit hat.

Wie Du selbst schreibst, möchte er keine weiteren Therapien mehr, und diesen Wunsch solltet Ihr auch respektieren. Ob und wie man ihm noch Erleichterung im medizinischen Sinne verschaffen kann, darüber solltet Ihr mit den Ärzten sprechen. Die verschriebenen Schmerzmittel, reichen sie? Hat er Ängste, Unruhezustände etc.? Hat man ihm hier gegen Medikamente verschrieben? Ist er zu Hause oder im KKH? Aus Deinen Zeilen klingt es so, als sei er zu Hause. Bekommt Ihr Unterstützung durch Pflegedienst? Ist Euer Hausarzt abrufbar? Ich denke, dass auch die Gewissheit, dass Ihr als Familie nicht überfordert seid, wird ihm Erleichterung verschaffen.

Deine Frage, ob seine Enkeltochter (ist sie Deine Tochter?) Deinen Schwiegervater noch mal besuchen kann, ist sicherlich nicht so einfach zu beantworten. Weiß das Kind, dass ihr Opa krank ist und dass er möglicherweise nicht mehr lange zu leben haben wird? Wie alt ist sie? Wie ist die Beziehung zum Opa? Wie oft haben sie sich sonst gesehen?

Meine 17-jährige Tochter ist das zweitälteste Enkelkind meiner Eltern. Sie hat meine Eltern mit ihrem Vater ca. 3 Wochen vor dem Tod meiner Mami noch besucht, da der Beginn ihres Auslandsschuljahres bevorstand. Wir haben sie auf die Situation gut vorbereitet. Beide wussten sie, dass sie sich nach der Rückkehr meiner Tochter in dieser Welt nicht mehr sehen würden. Dennoch war für beide dieser Abschied so sehr wichtig und wohltuend. Mein 19-jähriger Sohn dagegen hat seine Oma ebenso wie die anderen Enkel anlässlich eines Familientreffens im Zusammenhang mit seinem Abitur zum letzten Mal gesehen, denn er wollte, wie seine Cousinen und Cousins, die Oma so in Erinnerung behalten.

Ich glaube, dass es in jedem Fall wichtig ist, die Enkelkinder auf ein solches trauriges Ereignis vorzubereiten, ihnen zu beschreiben, wie es der Oma oder dem Opa geht, dass er evtl. nicht mehr so aussieht, wie zuletzt, etc.

Möget Ihr Euren Weg gehen.

Herzlich

ulphin
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