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  #1  
Alt 08.09.2016, 23:43
Jan64 Jan64 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2011
Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Angerhörige und neu hier

Hallo Jackey,

Für mich hört sich das wie eine Behandlung mit Bevacizumab (Avastin) + Intereron alpha. Das Avastin wird alle 2 Wochen per Infusion gegeben, das Interferon subkutan 3 mal die Woche als Spritze unter die Haut, kann der Patient auch selbst zu Hause machen, ist wie Insulin spritzen. Dieses Interferon leiert die Immunfunktion an, deshalb die grippeähnlichen Zustände und der Schüttelfrost. Laut der BevLin-Studie kann die Dosis des Interferon verringert werden, ohne die Wirksamkeit der Therapie zu beeinflussen, falls die Nebenwirkungen unerträglich werden.

Bisphosphonate oder Xgeva kann bei Knochenmetastasen auch noch fällig werden, sind dann alle 3-4 Infusionen mit Nebenwirkungen wie von Hermine beschrieben.

Prognosen kann keiner stellen, auch die Mediziner nicht. Man kann nur auf die Kontrollen warten und schauen ob es anschlägt.

Es fällt einem schon schwer zu helfen, wenn man die ganze Lage wegen fehlender Information nicht einschätzen kann.

Gruß Jan
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  #2  
Alt 09.09.2016, 14:41
Safra Safra ist offline
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Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Angerhörige und neu hier

Liebe Jacky,

Zitat:
Ich pöbel auch die Kinder zeitweilig an oder den Ehepartner. Das ist sonst überhaupt nicht meine Art, ich bin sonst immer angepasst und liebevoll zu jedem.
Ist ja verständlich. Bitte sage doch Deinen Leuten einfach, dass Du Dich im Moment bescheiden fühlst, und sie möchten es bitte verzeihen. Ich habe es so gehalten mit meinem Mann, und dann wissen wenigstens alle den Grund und nehmen es nicht so persönlich.

Viele Grüße! Safra
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  #3  
Alt 09.09.2016, 22:35
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Registriert seit: 26.08.2016
Beiträge: 16
Standard AW: Angerhörige und neu hier

Hallo,

danke für Eure Antworten. Dann weiß ich doch wie ich handeln kann wenn die Nebenwirkungen zu stark werden. Man kann das Mittel reduzieren, eine gute Idee so vor zu gehen, statt ganz abzusetzen. Den Ratschlag werde ich im Auge behalten.

Meine Familie reagiert auf meine Erklärungen das es mir aufgrund meiner Mutter nicht gut geht nicht gerade Verständnisvoll. Mein Partner sieht mich oft weinen, aber schafft es nicht mich in den Arm zu nehmen und mal zu trösten. Da bekomme ich in Foren oft mehr Trost als wie von ihm. Vielleicht ist er selbst zu sehr mit betroffen oder kann mich einfach nicht leiden sehen.

Mein Sohn sagt immer ich grenze mich nicht klarer von der Mutter ab und lasse das Thema zu sehr an mich heran. Ich erkläre oft das es nicht so einfach ist sich abzugrenzen, weil ich die beiden ja lieb habe. Sie ist die Lebensgefährtin von meinem Vater, ich muß mit ihm vieles alleine stemmen wenn sie nicht mehr da ist und es kommen gravierende Veränderungen auf mich zu. Die mir auch Angst machen. Das versteht der Sohn einfach nicht, er ist 24. Ich tröste mich oft mit dem Gedanken das er auch um seine Omi trauert.
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  #4  
Alt 26.05.2017, 22:47
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Registriert seit: 26.08.2016
Beiträge: 16
Standard Nierenkrebs bei meiner Mutti

Hallo,

es ist länger her das ich hier schrieb. Da es mir wieder schlechter geht, möchte ich wieder schreiben.

Meine Mutter hat Krebs im Endstadium, ich war heute bei meinen Eltern. Der Weg zu ihr wird immer schwerer und während ich hier schreibe spüre ich den Schmerz und die Traurigkeit, den der Krebs hinterlässt. Vor zwei Jahren noch konnte ich ihn noch kontrollieren und oft reichte ein kleiner Trost für den ganzen Tag. Heute ist mir oft so, als würde mir die Luft weg bleiben, ich empfinde Druck oder das Herz ist unerträglich schwer.

Meine Mutter hat Nierenkrebs, ist 1,61 M und wiegt noch 40 Kilo. Ihre Haare hat sie während der Chemos verloren. Sie hat 4. verschiedene getestet, doch keine wollte anschlagen, es ging ihr davon so schlecht das sie keine mehr machen will. Sie bekommt flüssige Ernährung über einen Port seit ca. 3 Monaten. Sie ist zu Hause und will nicht in ein Krankenhaus oder Hospitz. Der Pflegedienst kommt 2 mal am Tag um sie an den Port anzuschließen und von ihm zu trennen.

Wenn ich sie besuchen will, dann schaffe ich den Weg nach Hause kaum noch zurück, jeder Schritt fällt mir unsagbar schwer und mein Leben ist Angstbesetzt. In der U-Bahn Angstzustände und auf dem Hinweg zu Ihr weine ich oft in der Bahn. Heute sagte ich zu meiner Stiefmutter, die ich sehr lieb habe, das ich ihr eine Niere oder auch jedes andere Organ von mir spenden würde, wenn ich wüsste es würde ihr helfen. Wir weinten beide.

Wir sprachen über den Tod und das im Himmel alles, was von uns ging auf uns wartet. Das wir alle eines Tages wieder sehen werden. Sie beginnt ihre Sätze oft damit, wenn ich mal nicht mehr bin, dann mußt du auf deinen Vater gut aufpassen. Mein Vater vermisste heute das gemeinsame Frühstück mit ihr. Ich tröstete ihn und sagte das wenn er erstmal bei mir in der Nähe wohnen würde, wir dann gemeinsam groß Frühstücken. Er wird dann wieder zunehmen. Die beste Freundin der Mama sucht den Kontakt zu mir und es bahnt sich der Weg ohne meine Mama immer mehr an. In meinen Gedanken bin ich mit meinem Vater schon oft alleine und ich frage mich ob das normal so ist. ich habe das Gefühl ich mache mich viel zu früh verrückt mit den Verlust. Ist das alles normal so?

Es ist schwer sich auf ein einzelnes Ziel zu konzentrieren. Ich reisse im Moment viele Ziele an und schaffe es nicht mich zu bremsen. Statt einen Schritt vor dem anderen zu gehen. Gehe ich gerade viele gleichzeitig. Fühle mich zu dick und will gerade an Gewicht abnehmen. Baue im Moment aber an dem Zimmer vom Sohn herum und gestalte sein Besucherzimmer. Er ist ja nach Bayern gezogen. Ich schaffe es nicht meine Gedanken die mir ständig sagen du musst dies das und jenes machen zu stoppen. Ist das denn auch normal? ich frage mich ständig warum ist das so und warum das so. Grübel oft oder meine Gedankenwelt geht ins Leehre.

Hinzu kommt nun das auch noch mein Sohn im Februar ausgezogen ist. Die Zimmer in der Wohnung sehen alle nach Baustelle aus, so wie sich mein Leben gerade anfühlt. Ich vermisse ihn oft sehr. Beides zusammen zieht mir die Kraft unter den Füßen weg. Ich habe eine MAE Maßnahme und versuche an einem normalem Leben teil zu haben. Spüre aber wie schwer es ist mit Schlafstörungen zur Arbeit zu gehen. In der Nacht, wenn ich eigentlich schlafen sollte kommt oft die Traurigkeit und die Unruhezustände. Ich schlafe am Arbeitsplatz oft ein. Meine Chefin und Kollegen erzählte ich vom Krebs der Mutter. Ich habe noch 3. Kinder und 2. Enkelkinder bin 53. Jahre alt. Ich versuche mir so viel gutes zu tun, wie ich es gerade schaffe und hier zu schreiben gehört dazu.

Ich bin sehr unkonzentriert und finde meinen alten Eintrag nicht mehr wieder. :sorry: Kann mich auch kaum noch auf das was ich schreibe und wie konzentrieren. Ich hoffe mir geht es wirklich besser wenn ich hier wieder schreibe.

Das Wochenende steht vor der Türe und ich möchte euch ein schönes Wochenende wünschen.

Bis bald

Cody
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