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  #631  
Alt 17.05.2010, 21:01
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mondkalb mondkalb ist offline
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Standard AW: Myriam

Liebe mollie,
ich danke dir für deine Zeilen, denn ich fühle mich wirklich verstanden. Wenn ich die Kiste öffne, weiß ich, ich bin nicht allein und das ist ein schönes Gefühl und das kann man in dem ganzen Kummer gut gebrauchen.
Sei dankbar gedrückt
LG monika
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  #632  
Alt 17.05.2010, 22:53
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HelmutL HelmutL ist offline
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Liebe Monika,

es sind nicht die Sachen deiner Schwester, die dir Angst machen. Wie du selber sagst: es sind die Erinnerungen, die mit ihnen verbunden sind. Ich kann mir vorstellen, dass ihr das ein oder andere aus dieser Kiste gemeinsam ausgesucht habt. Es wird schwer für dich, die Kiste zu öffnen. Das weiss ich.

Doch, wie kommst du auf die Idee, sie stünde "vorwurfsvoll" vor dir? Weil du (noch) Angst hast, sie zu öffnen? Du musst sie ja nicht öffnen, du kannst sie öffnen, wenn du bereit dazu bist, du kannst sie jedoch auch in die Ecke stellen und gut ist. Du hast es dir so gewünscht, dass diese Kiste zu dir kommt. Warum? Überleg mal. Und du hast ganz bestimmt im Voraus gewusst, was damit auf dich zu kommt. Trotzdem wolltest du es so.

Diese Kiste ist nicht vorwurfsvoll. Im Gegenteil. Sie ist ein Zeichen deiner Zuneigung, deiner Liebe zu deiner Schwester und sie ist eine Chance, deiner Schwester unmittelbar nahe zu sein. Du nimmst ein Kleid in die Hand und schliesst die Augen. Du kannst sie sehen, kannst sie riechen, kannst das Kleid berühren, das sie mal trug. Und .... du hörst ihr Lachen, als sie dir dieses Kleid vorgestellt hat. Du wirst dich erinnern, zu welchen Anlässen sie es getragen hat. Vielleicht warst du sogar dabei, als sie es sich gekauft hat. Du kannst dich an das Geschäft erinnern. An die Kleider, die zur Auswahl standen. An die Verkäuferin, an das ganze Drumherum. Wie das Wetter war. Ihr wart vielleicht noch eine Tasse Kaffee trinken? An tausend Kleinigkeiten um dieses Kleid herum.

Ich weiss natürlich nicht, ob es so war, kann es mir jedoch so vorstellen. Beim ersten mal wird es schmerzhaft sein, das weiss ich. Doch eins wird bei dir hängenbleiben. Das ist die Freude und Verbundenheit, die ihr empfunden habt, damals.

Und ich denke mir, das alles ist genau der Grund, warum du diese Kiste haben wolltest!!! Du musst Geduld haben mit dir und, vor allem, mit deiner Schwester.

Deine Schwester wird damit in deinen Gedanken wieder lebendig, gegenwärtig. Du bist ihr nahe. Auch ich habe eine solche "Kiste". Darin sind allerdings keine Kleider sondern es ist das Päckchen, das wir alle zu tragen haben. In meiner Kiste sind Orte, Begebenheiten, Situationen, Lieder, Fragen und Alltag. Ich öffne diese Kiste immer wieder, ab und zu steht sie plötzlich aus heiterem Himmel offen vor mir. Manchmal glaube ich, meine Herz stünde still. Doch es schlägt weiter. Nicht auf alles finde ich klare Antworten doch eins weiss ich genau: es ist das Schöne an diesen Dingen in dieser Kiste, was letztendlich wichtig ist.

Du schreibst, du überlegst und grübelst krampfhaft und findest dich nicht zurecht in diesem Labyrinth. Du verlangst zuviel von dir. Du glaubst, du musst Antworten finden. Wie denn, woher denn!?!? Es ist anders rum: die Antworten finden dich! Du musst sie nicht suchen. Schwer zu verstehen, es ist jedoch so. Sie kommen meist ganz unvermittelt früher oder später. Manchmal schlagen sie ein wie eine Bombe, glasklar stehen sie dann vor dir. Nachdenken, grübeln, überlegen, Für und Wieder abwägen kannst und sollst du trotzdem.

Du willst aktiv sein, nicht versinken in der Trauer. Das ist gut so! Das ist genau das, was deine Schwester möchte.


Alles Liebe

Helmut
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  #633  
Alt 17.05.2010, 23:28
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IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: Myriam

Hallo Helmut, hallo Monika,

ich hab mir Zeit gelassen, mit dem Aussortieren.
Erst die Schuhe - zumindest die meisten.
Dann die Anzüge/Kombinationen,
die Hemden und die restliche Schuhe ....

Ja und in einen kleinen Karton habe ich die Schlipse/Binder getan
- und die werde ich wohl behalten -
sie haben einfach einen eigenen Stil - waren nie "wie üblich".

Ich bin dafür dankbar, dass ich hier bleiben kann
und nicht aus dem Haus muss bzw. mich verkleinern.
So kann ich mich allmählich trennen und für mich
ist das wohl auch der richtige Weg.

Monika, dein Schwager hat für sich angefangen seinen Weg neu zu ordnen.
Und du musst/solltest das tun, wenn es dir danach ist.
Auch wenn der Karton lange Zeit steht - was soll's.
Wenn die Zeit da ist wirst du ihn durch sehen.

Lange gemeinsame Wege sind bei uns zu ende gegangen
- was machen da ein paar Wochen/Monate aus.

Einen guten Weg wünsche
Ireen
__________________
http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig


Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #634  
Alt 18.05.2010, 21:35
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mondkalb mondkalb ist offline
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Standard AW: Myriam

Hallo mollie, Ireen, Helmut,
Es ist schön, obwohl das nicht der richtige Ausdruck ist, eure Zeilen zu lesen, denn aus jedem Buchstaben liest man tiefes Vertändnis, das genaue Wissen um das was im anderen so vorgeht. Weil man es selber schon durchgemacht hat oder weil man sich manches nur zu gut vorstellen kann, einer lebt mit dem anderen mit und das genau untescheidet uns von unseren Lieben, wir leben und können uns noch den Dingen stellen, die uns das Leben abverlangt und auch schenkt. Und wenn es auch manchmal schmerzhaft ist, so spüren wir alle das Leben und das ist doch auch schön.
Ihr habt natürlich recht, es läuft nichts davon, es ist vollkommen egal wann, wie, und wie lange sich mit der Kiste auseinandersetzt und das ist immerhin etwas, was man wirklich für sich selbst bestimmen kann und so werde ich es auch machen.
Danke für eure Worte, sie haben Tränen fließen lassen, aber sie sind einfach wahr und ich kann mir auch eure Kisten vorstellen.
Lasst euch alle drücken
LG monika
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  #635  
Alt 19.05.2010, 00:26
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Daumen hoch AW: Myriam

Liebe Ireen,

eine guter Gedanke, den du da beschreibst. Du hast es genau umgekehrt gemacht. Du hast dir eine Kiste zusammengestellt, die du immer wieder öffnen möchtest. Keine Kiste, die dir aufgedrückt wird.

Je mehr ich darauf rum denke, umso sympathischer wird mir der Gedanke. Eigentlich bin ich ja auch dran, mir so ein Päckchen zu schnüren. Allerdings ist mir das bisher noch nicht bewusst gewesen. Könnte man es vielleicht als Versöhnung bezeichnen? Versöhnung mit den Tatsachen? Nicht nur rein verstandesmässiges Akzeptieren?

Kann es auch anders rum sein? Wenn es einem dreckig geht, macht man die Kiste auf. Man erinnert sich an so vieles, was besonders war, was schön war, was den Menschen ausgemacht hat, den man verloren hat. Wobei "verloren" dann ja auch wiederum nicht stimmt. Er ist ja immer noch da, im Herzen. Wird genau das einem dann erst so richtig bewusst? Wenn man diese Kiste aufmacht? Da ist was dran, an deinem Gedanken. Danke!

Gestern und heute hatte ich zwei besondere Erlebnisse.

Ich war bei meiner Ältesten und hab dort auch mit der ganzen Familie zu Abend gegessen. Das war nicht eingeplant, ich war nur zur richtigen Zeit dort. Es war spontan, unerwartet und schön. Natürlich wollten die Kleinen beide neben mir sitzen, was nach einigem Stühlerücken auch möglich war. Nach dem Essen, Papa brachte die Beiden ins Bett, gingen meine Tochter und ich auf die Terrasse, um eine Zigarette zu rauchen. Plötzlich fragte sie mich: "Papa, nimmst du mich mal in den Arm?". Ich spürte das Gewicht ihres Körpers, als sie sich an mich lehnte. Nicht nur einfach drücken. Ich glaube, sie suchte die Geborgenheit, sich fallen lassen und ich weiss, an wen sie dachte, in diesem Moment. Auch ohne, dass das ausgesprochen wurde. Sie ist so ganz anders als meine Jüngste. Sie kann/will nicht reden darüber. Doch ich weiss ganz genau, wie sehr ihre Mama ihr fehlt. Der sichere Pfeiler in ihrer Welt. Ein paar Minuten standen wir scheigend an einander gelehnt. Bis sie dann tief Luft holte und "Danke" sagte. Dazu ein kleiner Kuss auf die Wange.

Heute, nach Feierabend im Laden, haben meine Jüngste und ich uns noch über dies und das unterhalten. Auch darüber, was sie alles an Kraft, Ideen, Willen und Energie in ihren Laden investiert. Plötzlich dann die Frage: "Weisst du, was mit aufgefallen ist in der letzten Zeit? Früher hab ich viel öfter an Mama gedacht." Es hörte sich an wie Gewissensbisse. "Ich hab in dem ganzen Trubel den Kopf so voll, dass ich oft keinen Platz mehr habe, um an sie zu denken." "Ich finde das eigentlich ganz normal. Du musst dich auf so viele Sachen konzentrieren. Da bleibt das nicht aus." "Trotzdem, vorher war das anders." "Was ist anders? Es ist anders, weil die Zeit nicht stehen bleibt. Es sind über 2 Jahre her. Ich denke auch nicht ständig an sie." Ich beschrieb ihr, wie es aussehen könnte, käme Myriam gerade jetzt in den Laden. Wir lachten bei dem Gedanken. Sie würde ausflippen. Überall sähe sie was neues, schönes. Was sie begeistert und würde sofort Ideen entwickeln, was man vielleicht anders machen oder auch nur solche, was sie wie und wo zu Hause unterbringen könnte von all den Pflanzen und Blumen.

"Mach dir keine Sorgen deswegen," sagte ich, "das ist normal. Weisst du, mir geht es doch ähnlich. Tagsüber hab ich zu tun, habe Kontakt zu vielen Menschen, komme hierhin, dahin. Bin immer im Treiben." "Ja, das stimmt schon..." "Nur, wenn ich dann nach Hause komme, dann schalte ich von 100 auf Null." sagte ich. "OK, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Selbst das hab ich nicht" war ihre Antwort, "Die Gedanken an den Laden, die kann ich nicht abschalten und meist fall ich dann gleich ins Bett. Ich versuche ja bereits, zurück zu schalten. Geht aber nicht immer." Und in noch was stimmte sie mir zu: wenn dann der Gedanke an ihre Mama kommt, dann ist er heftig. Heftiger als man denken sollte. Der Schmerz kommt weniger oft, dafür umso heftiger!

Sollte ich ich mehr um meine Töchter kümmern in der Hinsicht? Muss ich mir Gedanken, Sorgen machen? Ich weiss nicht. Vielleicht ist das alles ja ganz normal? Doch, denke ich schon. Es war gut, das zu erleben. Das Leben tropft nicht so vor sich hin, geht nicht einfach seiner Wege. Mama ist immer noch da! Sie ist etwas, was meine Töchter und ich gemeinsam haben: Mama ..... Myriam.


Alles Liebe

Helmut
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  #636  
Alt 20.05.2010, 21:18
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mondkalb mondkalb ist offline
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Standard AW: Myriam

Liebe mollie,
ich lese, ich nicke, ich verstehe, aber ich weiß nicht was ich sagen soll. Leben braucht Kraft und die hat man nicht immer in dem Ausmaß, wie es für einen notwendig wäre. Man verliert sie über den Tag über die Nacht und man wird still. Aber es gibt auch immer wieder Zeiten, wo man auftanken kann, sich Kraftreserven zulegen kann.
Nein, es kann nicht sein nur zu funktionieren um zu überleben, weil wir wollen leben und nicht nur überleben, aber es ist schwierig einen Weg aus dieser Sackgasse zu finden. Da gibt's kein Patentrezept, da muss jeder für sich rausfinden, aber es gibt die Gewissheit, dass man nicht alleine unterwegs ist.
Sei gedrückt und ich wünsch dir eine ruhige, erholsame Nacht und vielleicht sind wir ja gleichzeitig wach und dann wissen wir, wir sind nicht allein.
LG monika
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  #637  
Alt 21.05.2010, 00:37
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Myriam

Liebe Mollie,

ja, das ist verdammt schwer. Seine Gedanken nicht mehr mitteilen zu können. Niemand da, mit dem man darüber reden kann. Klar, sind Menschen um uns. Die Kinder, Enkel, Nachbarn, Freunde .................... nur ein Mensch, der wichtigste, der fehlt. Nur mit diesem Menschen konnte man über bestimmte Dinge reden, konnte mit ihm Entscheidungen diskutieren, konnte ihm Abends erzählen, was den Tag über so passiert ist. Konnte mit ihm gemeinsam in den Garten gehen, sich an den Pflanzen, den Blumen freuen oder auch nur die Fische im Gartenteich zählen. Sich z.B. über die ersten Stachelbeeren freuen (ich hab sie heute Nachmittag gesehen bei mir).

Mir ist das auch vor einiger Zeit aufgefallen, wie schwer es ist, alleine zu denken, alleine sich freuen, alleine lachen. Nicht mehr mitteilen zu können, was mich im Innersten bewegt. Das ist die Stille, die ich schon des öfteren beschrieben habe. Die Stille um uns. Wobei es in unserem Inneren scheppert und dröhnt, immer was am arbeiten ist. Gerade weil niemand da ist, dem man natürlich auch zuhört, wenn er/sie was erzählt. Zumindest dann hat das eigene Hirn mal Pause. Diese Pausen gibt es nur noch sehr, sehr selten.

Ich denke nur, das hat mit der direkten Trauer um den oder die Verstorbene/n weniger zu tun. Dass Myriam nicht mehr zurück kommt, hab ich (glaub ich) inzwischen soweit akzeptiert. Es ist nicht mehr so, als wünschte ich sie mir zurück, wie das noch vor einiger Zeit war. Dieser Wunsch ist unmöglich zu erfüllen. Nur, wer soll mir zuhören, wem soll ich zuhören? In dem Sinne wie oben geschrieben? Ohne, dass ich es wusste, war und ist genau das der Grund, warum ich so viel schreibe. Es war und ist zur Zeit die einzige Möglichkeit, meinen Gedanken zumindest teilweise Gehör zu verschaffen. Jedoch leider lange nicht die Möglichkeit, wie ich sie mir wünsche.

Mollie, Monika, ihr seit gewiss nicht allein, wenn ihr Nachts nicht schlafen könnt. Die Trauer hat uns verändert und auch sich selbst. Habe ich lange Zeit meine Trauer alleine auf Myriam gerichtet, so hab ich heute das Gefühl, sie implodiert.


Alles Liebe

Helmut
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  #638  
Alt 21.05.2010, 08:22
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Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Myriam

Hallo ihr Lieben,

ich lese hier eure Einträge und finde es wunderschön, wie ihr eure Gefühle in Worte fassen könnt. Das bekomme ich so gar nicht hin. Vielleicht fällt mir deshalb die Kommunikation mit anderen so schwer? Keine Ahnung. So im Berufsleben ist das alles kein Problem - da klappt das Funktionieren und alles fachlich korrekt, fällt mir auch nicht schwer. Aber da gehts ja auch nie um Persönliches. Aber die Gefühle, die Gedanken zur Trauer, die Hochs und Tiefs kann ich kaum in Worte fassen. Glaube auch, dass das gar keiner hören will. Vor dieses Implodieren habe ich Angst. Das will ich eigentlich gar nicht. Ich will ja funktionieren und die Trauer mit mir selbst ausmachen, aber manchmal habe ich auch das Gefühl, ich platze vor nicht gelebter Trauer. Komm mir dann vor wie im Laufrad und frage mich, ob das alles so gut gehen kann auf lange Sicht.
Wünsche euch allen ein schönes Pfingstwochenende
die Ute
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Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!!
www.darkprincess-melaniehuemmer.de
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  #639  
Alt 22.05.2010, 02:13
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Myriam

Liebe Ute,

du bist doch kein Goldhamster? Im Gegensatz zu diesem kannst du die Bremse ziehen. Dieses Laufrad, das treiben andere an und verlangen von dir, dass du aufspringst. Schau dich mal vorsichtig um und schau mal, ob du nicht irgendwo eine Oase findest, von der DU glaubst, sie wäre das richtige für DICH. Lass dir nicht von anderen erzählen, wie es dir geht und was du zu tun hast! Selbst deine allernächsten Angehörigen haben nicht das Recht dazu. Du bist du! Aus, basta, fertig.

Vielleicht ist es auch ganz anders. Hast du Angst, du würdest anderen zur Last fallen, wenn du ihnen erzählst, was du wirklich fühlst? Glaubst du gar, sie wollten das nicht hören? Vielleicht redest du dir das nur selber ein. Nimm deinen Mut zusammen und versuch es mal. Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht beim ersten Mal sofort klappt. Diese Menschen müssen jedoch auch den Mut haben sich auf dich ein zu lassen. Das ist garnicht so einfach. Nicht nur du hast Angst, die anderen vielleicht auch?

Ich weiss, es ist schwer. Sollte es so sein, dass tatsächlich niemand auf dich reagiert, so hat das auch was Positives: du weisst, woran du bist. So kann man es auch sehen. Nur, wenn du es nicht probierst, wirst du es niemals erfahren. Das hört sich nun von mir wenig mitfühlend an, ist jedoch leider Realität.

Es gibt den Spruch"Wenn Gott gewollt hätte, dass wir fliegen können, dann hätte er uns Flügel gegeben!" Konsequenz, ich versuche garnicht erst zu fliegen. Ich wandele das mal ein bisschen ab. "Gott wollte, dass wir reden können, also gab er uns die Sprache!" OK?

Jeder kann "reden". Was man allerdings dazu auch braucht, ist jemand, der zuhört. Was man noch dazu braucht ist Vertrauen. Gerade in unserem Fall. Gehen doch solche Gespräche oft bis auf den Grund der Seele. Sollte das nicht klappen, so kann man auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Dessen braucht man sich nicht zu schämen. Es gibt viele, die das tun. Daran ist nichts ehrenrühriges. Auch mir hat man das angeboten. Es ist verdammt schwer, mit dieser Trauer allein fertig zu werden, wenn nicht sogar unmöglich.

Wenn alle Stricke reissen, dann hast du uns. Wir wissen zumindest annähernd, was du fühlst.


Alles Liebe

Helmut
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  #640  
Alt 22.05.2010, 21:59
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mondkalb mondkalb ist offline
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Standard AW: Myriam

Hallo zusammen,
Helmut, du findest immer die richtigen Worte und sie haben mir schon sehr oft geholfen.
Ute, niemand darf dir vorschreiben, wann du wieder zu funktionieren hast, und es ist so, wenn für andere längst alles wieder seinen gewohnten Gang geht, bleibt in unserer Seele eine Wunde, die wohl nie verheilt, aber Unterschiede in den verursachten Schmerzen zeigt. Die Zeit, die man braucht um mit dem Schmerz leben zu lernen, kann und darf niemand dem anderen vorschreiben, weil man muss den Schmerz ja auch alleine ertragen. Zugegeben, das habe ich von Helmut und Mollie gelernt, aber es stimmt.
Und, ich habe meine Kiste bereits geöffnet, aber sie auch bald wieder verlassen. Es ist so wie du es gesagt hast, Helmut, Erinnerungen wurden wieder wach, Gerüche machten alles so real. Ich war noch nicht so weit, hab alles wieder hingelegt und liegenlassen, offen, na und, die Kiste wird warten, bis ich soweit bin.
Ich kann meine Gedanken und Gefühle auch nur hier so aussprechen, sonst möchte ich es gar nicht, möchte keine Schwäche zeigen, will niemanden in meine Gefühlswelt lassen, vielleicht blöd, aber das Forum hier ist mein Ventil und ich fühle mich wohl und verstanden hier und meine Oase, wie Helmut sagt, und zugleich Verbindung zu meiner Schwester, ist die Fotografiererei, da bekomme ich meinen Kopf frei und fühle mich ihr doch verbunden.
Ich wünsche euch erholsame Pfingsttage, muss leider am Montag arbeiten, bis bald
LG monika
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  #641  
Alt 23.05.2010, 00:08
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Standard AW: Myriam

hallo helmut und alle randgucks,

ich bin wohlbehalten von der taufe meines enkel aus milano zurück und wünsche euch allen ein frohes pfingstfest.
liebe grüsse gerda
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Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben,
sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Mein Schatz geb. 08.07.1954 seit 16.01.2008 im Regenbogenland
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  #642  
Alt 23.05.2010, 13:55
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Hallo Gerda,

freut mich, dass du heil und am Stück wieder zu Hause bist. Wo doch bei uns gerade der Sommer anfängt. Hm. Wobei, mir drängt sich da so ein Verdacht auf! Es wird doch nun nicht regnen im südlichen Enkelland? Könnte ja sein, dass DU die Sonne mitgebracht hast. Du kannst ja mal erzählen, wie es war?

Hallo Monika,

genau so meinte ich das. Und deine Bilder, die sind guuut . Stell doch mal eins vor. Ich kenne ja einen grossen Teil. Nur die "Randgucker" , wie Gerda sagt, nicht. Ich habe gestern meine Wohnung etwas geschmückt. Das heisst, ich hab die alten "kostbaren" Drucke einfach im Rahmen umgedreht und als Passpartout für einige meiner Bilder benutzt. Gefällt mir gut, muss ich sagen. So einige Rahmen mit Altlasten müssen da noch dran glauben. Ich brauche was Neues für die Wand.

Hab sie im Format 30x40, bzw. 30x30, entwickeln lassen. Ist ja heute über I-Net kein Problem mehr und ist auch garnicht so teuer. 83 Cent/Stück bei einem bekannten Discounter und sie waren innerhalb von 3 Tagen fertig. Die Prints sind sehr gut geworden. Unten siehst du übrigens mein derzeitiges Lieblingsfoto. Das werd ich auch noch vergrössern lassen.

Euch und allen, die hier lesen und schreiben ..........


frohe und sonnige Pfingsttage,

Helmut
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Geändert von HelmutL (23.05.2010 um 23:05 Uhr) Grund: Grafik erneuert
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  #643  
Alt 24.05.2010, 01:59
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Standard AW: Myriam

Heute war ein schöner Tag.

Heute Morgen mal gaaaaanz lange ausgeschlafen. bis beinahe 11 Uhr. Das Frühstück wurde zum Mittagessen. Oder umgekehrt, wie man es denn sehen will. Dann hab ich Schwiema aus dem Pflegeheim abgeholt und zu meiner Schwägerin gebracht. Sie war dort für heute eingeladen.

Am Nachmittag hab ich dann obigen Beitrag geschrieben und ein bisschen gefaulenzt. Muss auch mal sein . als es dann langsam gegen Abend ging, hab ich meine Kamera geschnappt und bin raus in den Wald. Gegen Abend, oder am Morgen, wenn die Sonne nicht mehr so hoch steht, hat man das beste Licht, um Landschaften oder ähnliches zu fotografieren. Dieses hier http://home.fotocommunity.de/warndtb...762&d=21232266 hat mir auf Anhieb gefallen und ich hab es eingestellt.

Gegen 18 Uhr war ich bei meiner Schwägerin, um Schwiema abzuholen. Eine Stunde blieb ich noch dort. Es war Zeit, Schwiema wieder ins Pflegeheim zurück zu bringen. Von dort bin ich zu meiner Ältesten. Sei wohnt da gleich um die Ecke.

Sie, mein Schwiegersohn und eine Freundin sassen auf der Terasse, die Kleinen sprangen im Garten umher. Im Schatten ist gut sitzen und ein Radler tat sein übriges, um mich an den Stuhl zu fesseln. Es war heiss, 24°C. Wir unterhielten uns, lachten, die Kleinen kamen immer mal wieder, weil sie irgendwas zu erzählen hatten oder ich musste zuschauen, wie sie auf der Schaukel turnten oder sonstwas. Basketball haben wir auch noch gespielt. Eigentlich nur mit dem Basketball. Achja, die Erinnerung. Früher mal, vor vielen Jahrzehnten, da hab ich mal in der Schulmannschaft gespielt. Lang, lang ists her Einen Korb haben sie noch nicht. Es gab dabei viel zu lachen und auch mal ein paar Tränchen. So ein schwerer Basketball kann für kleine, ungeübte Finger sehr gefährlich sein. Naja, nichts Schlimmes passiert. Wir waren ja auch sehr vorsichtig beim Spielen. Gegen 22 Uhr bin ich dann nach Hause. Hunger! Seit dem Mittagsfrühstück nichts mehr gegessen, es wurde Zeit.

Auf der Heimfahrt viel mir das seltsame Licht auf. Ich war schon am überlegen, ob ich meine Kamera auspacken soll, um ein paar Fotos zu machen, als mir auffiel: du hast die Sonnenbrille noch auf der Nase . Nach dem Brillenwechsel war es dann plötzlich wieder hell.

Zum Abend-, oder besser Nachtessen, gabs Rinderbraten, Salzkartoffeln und Tomatensalat. . Schliesslich ist heute Pfingsten. Da muss was anständiges auf den Tisch! Danach noch am PC die Mails abgewickelt und jetzt bin ich hunde müde. Sorry. Also ab ins Bett. Ich hoffe, ihr schlaft alle bereits tief und fest.


Denn mal gute Nacht

Helmut
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  #644  
Alt 25.05.2010, 14:18
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Hi Birgit,

hm, Nudel mag ich auch. In fast allen Varianten. Naja, jeder hat so seine Lieblinge. Meine sind Spaghetti und Maccaroni. Spaghetti am liebsten mit geröstetem Knoblauch. Maccaroni am liebsten mit Bratkartoffeln und gerösteten Brotstückchen. "Krachele" sind das bei uns. Richtig lautmalerisch, das Wort. Ouh mann, ein Gewitter hör ich da? Heiss genug ist es ja. ....das ist ja mein Magen. Nu hab ich Hunger! Egal welche Nudeln, ich könnte jetzt alles verdrücken.

Jepp, stimmt. Der Sonntag war ein schöner Tag. Nicht nur vom Wetter her. Ich hab mich seit langem nicht so wohl gefühlt in meiner Familie. Hast du dir auch das sw-Foto angesehen? Da wohne ich. Mitten in diesem Wald. Also, nicht auf den Bäumen oder in Laubhütten. Wir haben schon richtige Häuser hier. Aus Stein gemauert und so. Mit dem älteren Herrn und seiner Enkelin auf diesem Bild hab ich mich unterhalten. Mit Händen und Füssen, halb französich, halb deutsch. Die Menschen hier sind in der Regel sehr freundlich und offen. Egal, ob von drüben oder von hier. Wenn man es möchte, findet man also immer jemanden, mit dem man einen kleinen Schwatz halten kann.

Ich habe nicht weit bis in die Natur. Sie beginnt praktisch vor der Haustür. Hier im Saarland gibt es ja eigentlich keine grossen Städte. Selbst unsere Landeshauptstadt ist eher klein im Vergleich zu anderen. So hat man in Saarbrücken z.B. die Geschwindigkeit auf der Stadtautobahn bis auf 60 km/h gedrosselt, dass die Durchfahrenden wenigsten merken, dass sie in einer Stadt sind . 5 Minuten, höchstens 10, und man fährt bereits wieder auf dem Land.

Die, ich sag mal, grossen Siedlungsgebiete ziehen sich hauptsächlich entlang der Saar und durch die ehemaligen Kohlenreviere im Osten. Kleinere Städte gibts noch im Nordosten. Rechts und links davon gibt es an und für sich nur grössere oder kleinere Dörfer (auch, wenn sie sich manchmal "Stadt" nennen dürfen ). Richtige Wolkenkratzer gibts hier eh keine. Es ist eigentlich fast egal, wo man wohnt. Von überall sieht man zumindest irgendwo den Wald, der ab und zu von landwirtschaftlichen Flächen unterbrochen ist. Ebenso wie die Besiedlung ist auch die Grossindustrie in der Regel am Fluss zu finden.

Dieser Fluss ist ein Radfahrerparadies. Alle Nase lang findet man eine Gelegenheit zum Rasten und Einkehren. Der Leinpfad entlang der Saar ist sehr gut ausgebaut. Wobei an schönen Wochenenden an richtiges Radfahren wegen der vielen Menschen auf dem Pfad kaum zu denken ist. Den Sommer über finden etliche Veranstaltungen statt. So z.B. die "Saar-Velo". Gemeinsam mit französischen Initiatoren auf die Beine gestellt. Von Saarbrücken an der Saar nach Saargemünd (Frankreich), am Saar-Kohle-Kanal bis weit nach Frankreich hinein zum "Mittersheimer Weiher" ist man immer wieder gern gesehener Gast.

Da jedenfalls ist es schön eben, was man von den Wegen rechts und links der Saar nicht gerade sagen kann. Es gibt auch da sehr viele, gute Rad- und Wanderwege die zu etlichen, manchmal etwas versteckten, Sehenswürdigkeiten führen oder auf welchen man einfach nur die Natur geniessen kann.

In 2006 war ich in Reha an der Mosel. Der Taxifahrer, welcher mich nach Hause brachte, fragte mich unterwegs auf der Autobahn wo denn nun eigentlich die Leute wohnten. Er war noch nie im Saarland gewesen.

Von mir bis zur Grenze nach Frankreich sind es nur ein paar Kilometer. Es gibt sehr viele Familien, die auch auf der anderen Seite der Grenze Verwandtschaft haben. Manche sogar ihre Wurzeln, vorallem in der Grenzregion (siehe auch den Link zu dem Foto in meinem letzten Beitrag). In den letzten Jahren sind auch viele Saarländer aus diversen Gründen (meist steuerlicher Art) nach Frankreich gezogen. Viele Vorgenerationen haben in Frankreich gearbeitet und auch hier arbeiten viele Franzosen. Mein Grossvater stammt z.B. aus Frankreich und mein Schwiegervater war gebürtiger Franzose. Aus Frankreich vertriebene Hugenotten haben sich vor langer Zeit als willkommene Handwerker (hauptsächlich Glas) hier angesiedelt. Die Grenze war also noch nie eine wirkliche Grenze für die Menschen dieser grenzüberschreitenden Region. Franzosen kaufen hier bei uns und umgekehrt, was halt gerade gebraucht und was wo am günstigsten ist. Technik bei uns, Lebensmittel in der Regel drüben. Das war schon immer so. Früher gab es da noch richtige Schmuggelwege.

Im weiteren Grenzbereich in Frankreich gibt es viele ältere Menschen, die überhaupt kein oder fast kein französisch sprechen, geschweige denn schreiben können, und die meisten Menschen aus dieser Region verstehen zumindest deutsch. Auf einer Hochzeit tief in Frankreich (fast schon Vogesen), was spielt die Band? Heino, Peter Alexander, Nicole . Eine alte Dame konnte WEDER Französich NOCH Deutsch. Nur "Elsässer dütsch". OK, da sass jemand, der Deutsch verstand, jedoch kein Elssäsisch reden konnte. Sie übersetzte dann jemand, der Elsässisch und Französisch beherrschte. Was dann bei der alten Dame ankam? Keine Ahnung .

Bei uns ist die französische Sprache leider nicht so verbreitet. Das ändert sich allerdings seit einiger Zeit. Ich selbst kann ein bisschen französisch von der Schule her. Meine Enkelinnen lernen das bereits im Kindergarten und in der Grundschule wird das fortgesetzt. Allerdings ist das nur im unmittelbaren Grenzbereich so (soweit ich das weiss).

Der Einfluss beruht also auf Gegenseitigkeit und hat die Grenze eigentlich schon immer durchlöchert. Heute ist das eh kein Problem mehr. Dieses "savoire vivre", das man uns zuschreibt, kommt also nicht von ungefähr .

Jez mach isch awwa mo Schluss. Muss noch e bissje wass schaffe. Machs mo gudd (die Rondgugga nadierlich a), allee donn bis neilisch unn ....

liebe Grüsse

Helmut

PS: Freut mich, dass du mal wieder hier geschrieben hast und dass es dir gut geht .
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Alt 25.05.2010, 21:52
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Standard AW: Myriam

Hallo Helmut,
es ist schön wieder deine Alltagsgeschichten zu lesen, schöne Fotos von dir zu sehen und ich habe den Eindruck es geht dir besser. Das freut mich und uns geht es auch gleich besser weil deine Geschichten so herzerfrischend, so normal und nicht abgehoben sind. Ich habe im Moment leider sehr oft lange Dienste, aber ich schau immer mal rein was es Neues gibt und freu mich über deine Schmunzelzeilen aus dem Leben.
LG monika
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