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Kleinlaut 09.11.2012 18:18

Lungen-, Kehlkopf-, Magen-Darmkrebs... und noch mehr??
 
Hallo,
seit Monaten lese ich still mit. Heute kann ich aber nicht mehr nur still lesen :cry:
Seit Jahren ging es meiner Mutter schlecht. Sie hat ständig abgenommen, Magenprobleme, Darmprobleme, starke Raucherin. Seit 2 Jahren wissen wir, dass sie Kehlkopfkrebs hat. Sie wollte aber nie etwas behandeln lassen. Im Sommer ging dann gar nichts mehr, sie ist auf knapp 40 Kilo runter, hat keine Luft mehr bekommen, konnte seit Wochen weder essen noch trinken. Sie ist dann doch freiwillig ins KH gegangen. Dann nach Wochen des Aufenthalts Die Diagnosen: Kehlkopfkrebs, kann nicht mehr operiert werden, Lungenkrebs auf einem Flügel, Magenkrebs, Darmkrebs, Metastasen im Kopf, Knochen, ...... Nach der Diagnose war sie nicht mehr ansprechbar, wollte sich im Krankenhaus nicht mehr behandeln lassen und einfach einschlafen. Nach einem Erstickungsanfall hat man ihr dann ein Tracheostoma gesetzt. Das was sie nie wollte!! Für Chemo und Bestrahlung ist sie zu schwach. Sie kam dann nach Hause. Zu Hause hat sie nun immer mehr abgebaut. Bekommt Abends künstliche Nahrung und Flüssigkeit. Es begann ein Auf und Ab der Gefühle. An einem Tag ging es ihr recht gut, an einem anderen wollte sie nur noch sterben. Sie hatte sich bereits schon neben den Morfiumpflastern auch schon selber was gespritzt. Der Pflegedienst kommt zwei Mal am Tag. Seit Mittwoch geht es ihr nun ganz schlecht. Sie ist heute morgen zusammengebrochen, hat seit Tagen Wasser im Bauch, in den Beinen ist heute total desorientiert, kaum Ansprechbar. Schläft im sitzen egal wo ein. Hat keine Kraft mehr. Der Arzt hat nur Blut abgenommen und nichts weiter veranlasst.
Das macht mich so fertig!! Mein Vater kümmert sich um sie aber ist damit total überfordert. Er weint nur noch. Ich habe ein kleines Kind und kann mich nicht so kümmern wie ich möchte. War es das nun?? Geht es jetzt zum Ende zu? Ich habe gelesen, dass Metastasen im Gehirn die Desorientierung, Schwindel und Versagen des Schmerzempfindens auslösen können.

"Das Beste hoffen und sich auf das Schlimmste vorbereiten"

bosko 09.11.2012 20:01

AW: Lungen-, Kehlkopf-, Magen-Darmkrebs... und noch mehr??
 
Gibt es ein Hospiz in eurer Nähe?
Wäre das eine Option?
Da könnte deine Mutter versorgt werden und auch ihr als Angehörige bekommt Unterstützung.
Viel Kraft!

lucie79 09.11.2012 21:59

AW: Lungen-, Kehlkopf-, Magen-Darmkrebs... und noch mehr??
 
Hallo,das hört sich wirklich schlimm an, diese Krankheit ist so grausam. Ich denke das es jetzt ganz schnell gehen kann aber man weiß es ja nie. Das stimmt, vielleicht wäre es für deinen Vater besser wenn Deine Ma in ein Hospiz könnte oder wollte sie es nicht? Ich wünsche Euch auch viel Kraft. LG Lucie:pftroest:

Mirilena 10.11.2012 08:30

AW: Lungen-, Kehlkopf-, Magen-Darmkrebs... und noch mehr??
 
Guten Morgen Kleinlaut,

ich bin erschüttert, wenn ich von der Diagnose deiner Mama lese... und frage mich, was manchen Menschen da zugemutet wird. So, wie ich es bei dir herauslese, wird deine Mama daheim palliativ behandelt, oder? Eine Heilung wird es nicht mehr geben, man kann nur versuchen, die Schmerzen einzudämmen. Ich kann gut nachempfinden, dass dein Vater sich überfordert fühlt und Angst hat, Fehler zu machen und du eben nicht immer da sein kannst, da dein Kind dich braucht. Habt ihr auch ein Palliativteam, das zu deinen Eltern kommt und den Zustand deiner Ma überwacht und gegebenenfalls die Medikation anpassen kann? Wenn nicht, dann solltet ihr unbedingt danach fragen.
Den Vorschlag mit dem Hospiz finde ich auch sehr gut, denn dort wäre deine Mama auf jeden Fall gut aufgehoben und würde rund um die Uhr betreut und ihr könntet dann einfach nur für sie da sein. Ich habe bisher nur Gutes über Hospizaufenthalte gelesen. Am sinnvollsten wäre wohl, du würdest mal schauen, ob es ein Hospiz in eurer Nähe gibt (oder einen Hospizverein) und einen Termin vereinbaren, damit ihr euch das mal anschauen könnt. Meinst du, dass deine Mama sich das vorstellen könnte? Ansonsten kann ich euch nur empfehlen, nach SAPV zu fragen (Spezielle ambulante Palliativversorgung), denn dies würde gewährleisten, dass Palliativpflegekräfte zu deiner Ma nach Haus kommen und ihr auch bei einem Notfall immer einen Palliativarzt zur Hilfe rufen könnt. Wir haben dies für meinen Papa, der Lungenkrebs hatte, in Anspruch genommen und es hat uns unheimlich geholfen. Ein Stück dieser erdrückenden Verantwortung konnten wir abgeben und wenn Fragen auftraten, konnten wir halt immer Antworten erhalten.
Es ist eine sehr schwere Zeit für euch und ich wünsche euch, dass ihr das gemeinsam bewältigen könnt. Alles Liebe
Miriam

Kleinlaut 22.11.2012 17:27

AW: Lungen-, Kehlkopf-, Magen-Darmkrebs... und noch mehr??
 
Hallo und Entschuldigung, dass ich mich erst jetzt auf eure lieben Antworten melde. Meine Mutter wurde mit einer Lungenentzündung ins örtliche Krankenhaus eingeliefert. Dort lag sie bis vorgestern, dann ging es wieder nach Haus. So weit war sie wieder stabil. In ein Hospitz möchte sie nicht. Sie ist auch nur wieder ins Krankenhaus gegangen, weil wir eine spezielle Palliativstation haben und sie dort sehr gut betreut wird. Da meine Mutter nie gerne zu Ärzten gegangen ist und nie etwas behandelt hatte, geht sie nicht in ein Hospitz. Ich kann das auch verstehen. Sie wird über den ambulanten Hospitzdienst betreut. Das funktioniert auch alles gut.
Seit einer Woche klagt sie über starke Kopfschmerzen, die Zunge ist stark angeschwollen, der Gaumen auch. Verstehe nicht warum sie trotz der Schmerzmittel noch Schmerzen hat.
Puh, ist alles sehr viel im Moment. Sie tut mir nur so leid.

Mirilena 22.11.2012 20:13

AW: Lungen-, Kehlkopf-, Magen-Darmkrebs... und noch mehr??
 
Guten Abend Kleinlaut,

das tut mir leid, dass deine Ma nun auch noch mit einer Lungenentzündung zu kämpfen hatte. Mensch, das ist alles echt blöd! Dass sie trotz der Medikamente Schmerzen hat... Nun ja, bei meinem Vater war es so, dass es lange dauerte, bis er wirklich gut eingestellt war und die unterschiedlichen Medis ihm helfen konnten. Die Medikamente können wohl nicht immer verhindern, dass Schmerzen empfunden werden, doch sie lindern auf jeden Fall die sogenannten Schmerzspitzen. Und sie erleichtern so einiges. Vielleicht sprecht ihr den ambulanten Hospizdienst nochmals darauf an, eventuell muss bei deiner Mama etwas umgestellt werden. Bekommt sie bereit Morphium?
Ich wünsche euch, dass ihr die schlimmsten Schmerzen genommen werden können und ihr bald auch mal wieder schöne gemeinsame Momente verbringen könnt.
Liebe Grüße
Miriam


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