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velocity 28.04.2013 02:19

Fragen zur Pleurektomie/Pleurodese
 
Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und schicke erstmal ein freundliches "Hallo" in die Runde :winke: Ich hoffe, ich bin in diesem Unterforum mit meinem Anliegen richtig, ansonsten bitte verschieben.

Wie bei wohl allen hier ist auch der Grund meines Besuches hier kein erfreulicher. Meine Mama ist erkrankt. Da sie schon eine ganze Weile schlecht Luft bekam, schickte sie der Hausarzt zum CT. Dort wurde ein massiver Pleuraerguss festgestellt (daher die Atemprobleme) und leider auch eine große Stelle zentral in der rechten Lunge, die dort nicht hingehört. Nun ist sie bereits seit 4 Wochen im KH und es wurden zahlreiche Untersuchungen gemacht: Echo, MRT, CT, PET, Bronchoskopie außerdem wurde eine Nadelbiopsie unter dem CT durchgeführt.

Dennoch sind sich die Ärzte bis heute nicht einig, was es denn nun genau für ein Tumor in der Lunge ist. Das er bösartig ist, hat sich durch die Biopsie ergeben, aber eine genauere Bestimmung ist noch in Arbeit. Da meine Ma vor einigen Jahren bereits ein Brustkrebs hatte, der operativ entfernt wurde, sind einige Ärzte in der Konferenz der Meinung, es könnte noch von dem Brustkrebs kommen, die anderen glauben eher an ein Bronchial-Ca. Eine OP ist aufgrund der Größe und der Lage nicht möglich, es wird eine Chemo angestrebt. Andere Organe und auch das Gehirn sind noch ok und unauffällig, die bei regelmäßiger Pleurapunktion abgezogene Flüssigkeit enthält keine malignen Zellen. Bis auf die psychische Belastung geht es ihr den Umständen entsprechend gut, sie fühlt sich recht fit und hat keine Schmerzen. Soviel zur Vorgeschichte.

Da sich, wohl bedingt durch den Tumor, alle paar Tage ein neuer Pleuraerguss bildet bzw. die Flüssigkeit ständig wieder nachläuft, wollen die Ärzte nun eine Pleurektomie, alternativ Pleurodese durchführen. Dies sei eine relativ unproblematische OP, sie würde anschließend für ein paar Tage auf Schmerzmittel eingestellt und wäre dann beschwerdefrei, zumindest was das Atmen angeht.

Nun habe ich mich natürlich ein wenig hier im Forum und auch an anderen Stellen informiert und da teilweise ganz andere Aussagen gelesen, wonach bei einer solchen OP durch verletzte Nerven durchaus massive Schmerzen über Monate bleiben können, teilweise sogar für immer, was eine dauerhafte Einnahme von schweren Schmerzmitteln nötig macht :(

Die OP an sich mag ja durchaus sinnvoll sein, aber zumindest im derzeitigen Stadium habe ich irgendwie das Gefühl, sie tun meiner Ma damit absolut keinen Gefallen.

Zumindest meine Laienmeinung und mein Bauchgefühl sagen mir, es sollte doch zuerst abgeklärt werden, was es für ein Tumor ist. Wenn er auf die dann folgende Chemo anspricht, erledigen sich die Pleuraergüsse evtl. ja gleich mit. Wenn nicht oder falls die Prognose zu schlecht steht oder sie Schmerzen bekommt, dann könnte man das doch immer noch machen.

Vielleicht hat ja hier von euch jemand schon so eine Pleurektomie hinter sich und kann mir/uns ein paar Erfahrungen dazu mitteilen? Vielleicht mache ich mir ja auch zu viele Sorgen und die Sache ist tatsächlich völlig problemlos?

Ich habe halt nur Angst, dass die Lebensqualität für die sicherlich begrenzte Zeit, die sie noch haben wird, durch so eine OP zu diesem Zeitpunkt eher schlechter als besser wird.

Rosa98 28.04.2013 13:53

AW: Fragen zur Pleurektomie/Pleurodese
 
Hallo Velocity,
den üblichen Satz " herzlich willkommen" schenke ich mir weil ich ihn schlichtweg schrecklich finde.
Dir hier Rat zu holen und Dich mit Betroffenen auszutauschen ist eine sinnvolle Entscheidung.
Zum Thema Pleurodese kann ich Dir meine Erfahrungen gerne mitteilen, jedoch habe ich einen anderen Ursprungstumor. Bei mir handelt es sich um ein Fibrosarkom, faustgroß rechts der Wirbelsäule in Höhe des 10. Brustwirbels.

Der Pleuraerguss machte die Ärzte erst auf den Tumor aufmerksam. Vorher wurde ich wegen Rückenschmerzen behandelt.
Bei mir wurde 2 Tage nach der Diagnose eine Pleurodese durchgeführt.
Ich wurde in einer Fachklinik ( Thorax Klinik Heidelberg ) behandelt und war 3Stunden nach dem Eingriff schon wieder auf den Füßen. Dass ich wieder frei durchatmen konnte war ein unbeschreiblich tolles Gefühl.
Es gab zwei kleine Einschnitte, in einem davon war der Drainageschlauch. Die Drainage war überhaupt das Lästigste an der ganzen Sache.
Dank der Schmerzpumpe spürte ich überhaupt keine Schmerzen und habe die Schmerzmittel die ich zusätzlich noch in Tablettenform bekam, im Nachttisch versteckt!

Vier Tage nach dem Eingriff hätte ich nach Hause gedurft, mußte aber noch einmal operiert werden weil die Histologie nichts über den Tumor aussagte.
Bis heute hat sich nach dem Eingriff kein Wasser mehr angesammelt und ich habe dadurch keinerlei Einschränkungen.

Alles Gute für Euch
Rosa

Vampirin 08.05.2013 08:06

AW: Fragen zur Pleurektomie/Pleurodese
 
Hallo Velocity,

Normalerweise schreibe ich im Brustkrebsforum da ich aber auch einen Pleuraerguss hatte kann ich dir etwas Auskunft geben. Bei mir wollten die Ärzte auch eine Pleurodese durchführen, dies ging aber wegen einer Pleurakarzinose dann doch nicht. Ich bekam deshalb eine Pleuradrainage gelegt mit der ich nachlaufendes Wasser selbst entfernen konnte. Heute bin ich froh darum denn zur Pleurodese habe ich allerhand Horrorgeschichten gehört. Den Schlauch kann man wieder entfernen sobald kein Wasser mehr nachläuft und dann ist es gut. Die Pleurodese kann man nicht mehr rückgängig machen. Ich würde deshalb eher dazu raten. Die Ärzte machen das auch wenn man das andere nicht will.

Ich drücke euch die Daumen für die kommende Zeit und ganz viel Kraft.


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